Kurz erklärt

Ein neuer Lebensnerv für die RhB

Seit 1889 hat die RhB immer wieder Geschichte geschrieben. Heute fiebert sie mit dem baldigen Abschluss des Grossprojekts Albulatunnel II einem weiteren geschichtsträchtigen Moment entgegen.

Auszug aus dem Contura, Magazin der Rhätischen Bahn: Panta Rhei PR AG, 08. Dezember 2023

Die Eröffnung des Albulatunnels im Juli 1903 – vor 120 Jahren – war ein Meilenstein für die Rhätische Bahn. Endlich war Preda auf der Nordseite des Albulapasses mit Spinas im südlich gelegenen Val Bever verbunden. Heute fiebert die RhB mit dem baldigen Abschluss des Grossprojekts Albulatunnel II einem weiteren geschichtsträchtigen Moment entgegen: Im Sommer 2024 werden die Gleise durch den neuen Meterspurtunnel von Personen- und Güterzügen befahren.

Schlag auf Schlag
Vier Jahre nach dem Spatenstich fiel im Oktober 2018, kurz vor Mittag, der letzte Steinbrocken und der Durchschlag war geschafft. Der grosse Moment wurde gefeiert, doch Zeit zum Ausruhen blieb keine, Schlag auf Schlag ging es weiter: Seither wurde fleissig am Tunnelrohbau gearbeitet, am Ausbau des Gewölbes und der Tunnelsohle, des Banketts, an den Querverbindungen zum alten Albulatunnel und natürlich an den beiden Portalen in Preda und Spinas. Diese Arbeiten wurden Ende 2022 abgeschlossen und im Frühling 2023 begann die «Feinarbeit»: der Einbau der Fahrbahn und der Fahrleitung.

Feste Fahrbahn statt losem Schotter
Als nächster Schritt erfolgte im Mai 2023 der Einbau der Festen Fahrbahn. Bei einer Festen Fahrbahn werden für den Schienenoberbau nicht Schotter und Bahnschwellen verwendet, sondern ein Fahrbahnstrang aus Beton oder Asphalt. Die RhB wählte für ihren schotterlosen Schienenoberbau Beton, die dafür notwendigen Beton-Zuschlagstoffe konnten praktischerweise aus dem Tunnelausbruch, also dem aus dem Berg herausgebohrten Material, hergestellt werden. Bei der Festen Fahrbahn ist die Gleislage stabiler und verschiebt sich auch unter Einfluss grosser Kräfte kaum. Sie ist sehr verformungs- und witterungsbeständig, und somit sind auch die Instandhaltungskosten geringer. Auch für die Zuggäste hat
die betonierte Fahrbahn einen Vorteil: Die Reise wird komfortabler, da es kaum schüttelt und rüttelt. In zügigem Tempo wurden die Gleise verlegt: Im Sommer
2023 kamen pro Tag rund hundert Meter neue Gleise hinzu, sodass die Gleisbauarbeiten am 10. August fertiggestellt waren.

Nächste Schritte: Strom und Sicherheit
Nun brauchen die RhB-Züge bekannterweise nicht nur Schienen unter den Rädern, sondern auch Strom über dem Dach. Ab September 2023 folgte somit der Einbau der Fahrleitung, welche die Züge für ihre Fahrt durch den neuen Albulatunnel mit Strom versorgen wird. Parallel dazu ging der bahn- und sicherheitstechnische Ausbau weiter. Apropos Sicherheit: Der alte Albulatunnel wird nach der Eröffnung zum Sicherheitstunnel umgebaut, sodass sich Fahrgäste und
Personal bei einem Notfall im Albulatunnel II über einen der zwölf Verbindungsgänge in Sicherheit bringen können.

Abschluss eines Jahrhundertprojekts
Wie der alte Albulatunnel wird auch der neue Tunnel wieder für viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, die Reise ins Engadin prägen. Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, werden am Wochenende vom 8./9. Juni 2024 die Korken knallen, dann nämlich wird der neue Albulatunnel feierlich eröffnet. Der Abschluss des über zehn Jahre dauernden Projekts wird gut ein Jahr später sein, wenn auch der Sicherheitstunnel fertiggestellt und alle Renaturierungsmassnahmen abgeschlossen sind.

Auszug aus dem Contura Herbst/Winter 2023-2024, das Magazin der Rhätischen Bahn
Text: Panta Rhei PR AG, Erika Suter

Neubau Albulatunnel

3 Kommentare

Kaspar Elmer 11.12.2023

Supersache dieser neue Tunnel und der Umfunktionierung des alten Tunnels in einen Rettungs- und Fluchttunnels!

Antworten
Kaspar Elmer 11.12.2023

Supersache dieser neue Tunnel und der Umfunktionierung des alten Tunnels in einen Rettungs- und Fluchttunnels!

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Kaspar Elmer 11.12.2023

Supersache dieser neue Tunnel und der Umfunktionierung des alten Tunnels in einen Rettungs- und Fluchttunnels!

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