Der RhB-Saastunnel - Ein Engpass verschwindet
Es tut sich etwas in Sachen Tunnelbau im Prättigau. Keine sechs Jahre nach der Eröffnung des Vereinatunnels baut die Rhätische Bahn (RhB) schon wieder eine neue Röhre auf dieser Linie. Der Bau des neuen Saastunnels ersetzt den alten, aus der Gründerzeit der RhB stammenden Tunnel – und ist dringend: bezüglich technischer Anforderung und Sicherheit genügt der 1889 erbaute Tunnel den heutigen Bedürfnissen nicht mehr. Die Inbetriebnahme erfolgt im Herbst 2006.
Der Vergleich zeigt es deutlich: Mit seinen 75 Metern wird der neue Saastunnel ein Winzling gegenüber dem 19'000 Meter langen Vereinatunnel. Der Neubau ist jedoch dringend und zwingend. Der heutige 87 Meter lange Saastunnel wurde mit dem Bahnbau 1889 erstellt. Er ist der einzige Tunnel der ältesten Linie der Rhätischen Bahn, der noch im Originalzustand betrieben wird. Sein Lichtraumprofil ist für heutige Bedürfnisse viel zu eng. Beidseitig sind weder Schlupfweg noch Fensterraum vorhanden. Der Fahrdraht ist auf der tiefsten noch möglichen Höhe montiert.
Ein Engpass wird aufgehoben
Der heutige Tunnel stellt damit den grössten Engpass im Lichtraumprofil auf der Strecke Landquart –Davos dar. Die Streckengeschwindigkeit im Bereich des Saastunnels beträgt lediglich 40/45 km/h. Der bevorstehende 75 Meter lange Neubau, welcher talseitig des heutigen Tunnels entsteht, basiert auf dem Auflageprojekt aus dem Jahr 1993. Dank einer leicht optimierten Streckenführung kann die Strecke Küblis – Saas durchgehend mit einer Geschwindigkeit von 45/50 km/h befahren werden. Im Schutz eines Rohrschirms wird der neue Tunnel vom unteren Portal (Seite Küblis) her steigend ausgebrochen. Der Ausbruch wird mit einem Bagger mit Abbauhammer erfolgen. Auf Grund der geringen Überdeckung und der damit verbundenen Gefahr der Eisbildung muss der neue Tunnel entsprechend abgedichtet werden.
Inbetriebnahme 2006
Die Anschlagsfeier für den neuen Saastunnel fand am 10. Oktober 2005 statt, die Inbetriebnahme soll im Herbst 2006 erfolgen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 6 Millionen Franken. Der bestehende Tunnel wird nach der Inbetriebnahme des neuen Tunnels stehen gelassen und an einen privaten Eigentümer abgetreten.