Mit 479 000 Ein-/Aussteiger pro Jahr ist der Bahnhof Domat/Ems ein wichtiger Bahnhof der Rhätischen Bahn (RhB) mit Wachstumspotenzial und sehr attraktiver zentraler Lage. Um den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) und des geplanten Angebotsausbaus gerecht zu werden, wird er in den nächsten Jahren umfassend erneuert und behindertengerecht umgebaut.

In enger Zusammenarbeit befassen sich die RhB und die Gemeinde Domat/Ems zudem mit der Erschliessung des Bahnhofs sowie der Entwicklung und zukünftigen Gestaltung des Bahnhofareals: Erste Überlegungen gehen dahin, dass aufeinander abgestimmt die Teilprojekte «Neubau Perronanlagen», «Neugestaltung Bahnhofsareal» sowie die Aufhebung des bestehenden Bahnübergangs Gassa surò zugunsten einer neuen Strassenunterführung mit Fussgängerbereich vorangetrieben werden. Insgesamt soll durch die verschiedenen Massnahmen ein deutlicher Mehrwert für die Gemeinde Domat/Ems und für die RhB erzielt werden.

Angebotsausbau und spürbare Taktverdichtung

Beim heutigen Angebot halten stündlich drei Züge pro Richtung in Domat/Ems: Die S-Bahnen Rhäzüns – Schiers und Chur – Thusis sowie der RegioExpress von Disentis-/Mustér nach Scuol-Tarasp bzw. in der Gegenrichtung der InterRegio von Chur nach St. Moritz. Das zukünftige Angebot (ab 2022) sieht neben der stündlichen Verbindung nach Disentis den Halbstundentakt der S-Bahn nach Rhäzüns/Thusis sowie eine neue stündliche S-Bahn Chur – Ilanz vor und somit mindestens vier Züge pro Stunde und Richtung. Mit dem Umbau des Bahnhofs und den damit verbundenen Perronverlängerungen könnten zudem die stündlichen InterRegio-Züge Chur – St. Moritz in beiden Richtungen in Domat/Ems halten. Dies würde künftig einen quasi 15 Minuten-Takt für Domat/Ems von und nach Chur ergeben sowie eine ohne Halt-Verbindung nach Chur mit besten Anschlüssen nach Zürich.

Teilprojekt «Neubau Perronanlagen»

Der Umbau sieht eine Perronerhöhung von 18 auf 37 cm vor. Die beiden Perrons werden auf 260 Meter verlängert und mittels einer neuen Personenunterführung verbunden. Die Perronzugänge erfolgen via Rampen und Personenlifte. Gleis- und Sicherungsanlagen werden komplett saniert.

Teilprojekt «Unterführung Gassa surò»

Mit dem geplanten Angebotsausbau würden die heute schon langen Schliesszeiten am Bahnübergang Gassa surò weiter unter Druck kommen. Zudem verhindert der Bahnübergang die betrieblich notwendigen Perronverlängerungen. Das Teilprojekt unter der Leitung der Gemeinde Domat/Ems sieht deshalb vor, den bestehenden Bahnübergang aufzuheben und durch eine Strassenunterführung mit Fussgängerbereich zu ersetzen. Dies würde den Verkehrsfluss verbessern und Fussgängern ein sicheres Unterqueren der Gleise ermöglichen. Zudem könnte durch das Wegfallen des Läutens vor jeder Barrierenschliessung eine Lärmreduktion erreicht werden.