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Tieflader statt Hochstapler: Die Spezialwagen der RhB transportieren Lasten bis zu 40 Tonnen – von Baumaschinen, Turbinen bis zu Transformatoren – einfach alles was durch den Tunnel passt.
Gewichtige Probleme verlangen unkonventionelle Lösungen: Diese bietet die RhB bei den Transporten von voluminösen und vor allem schweren Lasten in Graubünden. Für den Transport von Gütern wie Transformatoren, Turbinen, Kabelrollen, Baumaschinen und vieles mehr stehen bei der RhB zwei spezielle Güterwagen im Einsatz. Zusammen mit Partnerunternehmen können sogar Ungetüme wie ein Transformator von 80 Tonnen einwandfrei und sicher an den Bestimmungsort transportiert werden.
Beim Transport von Baumaschinen, wie Bagger innerhalb der Transportprofile, erfolgt der Verlad und Ablad durch den Kunden mit Unterstützung der RhB. Der Transport von dem Sonderwagen kann dann meistens mit fahrplanmässigen Güterzügen ausgeführt werden.
Ihre Schwerlasten sind bei uns gut aufgehoben. Unsere Erfahrungen garantieren eine einwandfreie, sichere wie auch unkonventionelle Transportabwicklung auf der Schiene in Graubünden.
Spezialtransport eines Trafos.
In den letzten Jahren konnte verschiedene Schwertransporte von Transformatoren für die Elektrizitätswerke in Graubünden ausgeführt werden.
Um die notwendigen Abklärungen für einen solchen Schwertransport vornehmen zu können, benötigt RhB bei der ersten Anfrage des Kunden die genaue Masse des Objekts, die gewünschte Transportstrecke sowie das Transportdatum. Unsere Spezialisten beurteilen danach die Durchführbarkeit eines Transportes auf der Schiene aus folgenden Kriterien: Beladung des Sonderwagens, Einhaltung der Trassee- und Tunnelprofile, Lastgrenze des Sonderwagens, weitere betriebliche Einschränkungen bei der Durchführung wie zum Beispiel RhB-eigene Baustellen auf der Transportstrecke etc.
Bei einem positiven Entscheid erhält der Kunde von RhB eine Transportofferte. Nach Annahme der Offerte werden die Details eines solchen Spezialtransportes zusammen mit dem Kunden erarbeitet und die notwendigen Unterlagen erstellt. Normalerweise und je nach Transportstrecke erfolgt ein solcher Schwertransport immer während der Nachtzugpause. Diese Transporte können je nach Grösse und Gewicht des Transportgutes nur mit Güterextrazügen und beschränkter Transportgeschwindigkeit ausgeführt werden.
Bei der Ausführung solcher Schwertransporte sind jeweils immer Spezialisten von der RhB dabei, welche das Transportgut wie auch die Sicherheit des Wagenmaterials und der Infrastruktur RhB überwachen.
Trafo-Umlad am Bahnhof Campocologno.
Die Firma Tschudy & Co. transportierte für das ewz Elektrizitätswerk der Stadt Zürich einen Transformator mit einem Eigengewicht von knapp 80 Tonnen ab Chur nach Surava (Kraftwerk Tinizong) auf der Schiene.
Am 19. August 2013 fand in Graubünden zwischen Surava und dem ewz-Kraftwerk Tinizong die letzte Etappe des Schwertransportes eines Transformators statt. Vom Produktionsstandort der Firma Siemens in Linz (Deutschland) bis nach Chur wurde der Transport zunächst auf der Strasse durchgeführt. Dort wurde auf entsprechendes Rollmaterial der Rhätischen Bahn umgeladen und nach Surava befördert.
Als Vorbereitung für diesen Schwertransport auf der Schiene wurde im Freiverlad Chur die «Tschudy-Brücke » auf die RhB-Drehgestelle der Serie 8251 mit 12 Achsen montiert. Am Mittwoch, 14. August 2013, konnte dann im Verlauf des Tages der Transformator mit einem Pneukran vom LKW-Tieflader auf den Bahnwagen umplatziert werden. Die vorhandene Ladebrücke der Firma Tschudy & Co. wurde speziell für solche Schwertransporte mit der Bahn entwickelt und auf die RhB-Drehgestelle der Serie 8251 abgestimmt.
In der Nacht vom Freitag, 16. August, auf Samstag, 17. August 2013, fand der Transport mit einem Güterextrazug zwischen Chur und Surava statt. Wegen der Grösse und dem Gewicht des Trafos durfte der Güterextrazug nur mit maximal 40 km/h verkehren. Deshalb benötigte der Zug von Chur bis Surava eine Fahrzeit von knapp dreieinhalb Stunden.
Am Bahnhof Surava wurde der Trafo am Montag, 19. August 2013 auf den LKW-Tieflader umgeladen. Dazu musste erst der Bahnwagen Nr. 8251 weggestellt werden. Danach wurde der Tieflader mit dem LKW unter die Ladebrücke geschoben und der Trafo auf den Tieflader verladen. Dasselbe folgte auf der anderen Seite, was etwa drei Stunden dauerte. Um 10.30 Uhr wurde der Schwertransport mit dem Tieflader von insgesamt über 30 Meter Länge durch Polizeibegleitung die letzte Etappe von über 15 Kilometer zum ewz-Kraftwerk Tinizong transportiert.
Verladener Trafo wartet auf den Abtransport.
Für den Transport von Schwerlasten auf der Schiene stehen bei der RhB zwei verschiedene Wagentypen zur Verfügung.
Der Podestwagen Xak 91501 ist für den Transport von grossen Bauteilen wie auch Baumaschinen geeignet. Der Wagen kann mit einer Höhe von 645 mm ab Schienenoberkante die begrenzten Tunnelprofile der RhB deutlich besser ausnutzen als ein normaler Bahnwagen. Ausgerüstet mit einer Auffahrrampe können selbstfahrende Fahrzeuge wie Schaufelbagger und andere Baumaschinen ohne Hilfsmittel von der Stirn- oder Wagenseite her auf dem Wagen platziert werden.
Der Tiefladewagen Uaa-z 8251 besteht aus einem Tragrahmen und zwei Drehgestellen. Je nach Gewicht des transportierenden Gutes können die zwei Drehgestelle von vier auf sechs Achsen umgebaut werden. Damit ist es möglich, mit einer speziellen Ladebrücke der Firma Tschudy & Co. schwere Lasten bis zu einem Gewicht von 97 Tonnen zu transportieren.
Transport eines Rohrteils auf dem Podestwagen.
Für den Strassentransport der schweren Lasten wird ein LKW mit spezieller Anhänger- oder Aufliegerbrücke benötigt. Wichtiger Bestandteil ist beim Umlad vom LKW auf die Bahn meistens auch der geeignete Schwerlast-Strassenkran, um das Objekt auf dem Bahnwagen platzieren zu können.
Anlieferung von Mastenteilen für Seilbahn Arosa.
Trafo-Umlad mit Schwerlast-Strassenkran.