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Versuchsanlage: Sicherung eines unbewachten Bahnübergangs
07/30/2007
Alleine auf dem Netz der Rhätischen Bahn gibt es etwa 300 unbewachte Übergänge. Die Verbesserung der Verkehrssituation Bahn - Strasse ist der Rhätischen Bahn ein grosses Anliegen. Hohe Realisierungskosten und der Wegfall von Bundesmitteln verunmöglichen jedoch eine effiziente netzweite Sicherung der Bahnübergänge. Am Freitag, 27. Juli 2007, hat die RhB eine Versuchsanlage der Firma Hanning und Kahl beim Bahnübergang «Pumpahüsli» in Malans installiert. Die Anlage wurde vom Bundesamt für Verkehr BAV genehmigt und ist Teil eines Versuchs, welches derzeit von vier Anbietern an verschiedenen Orten in der Schweiz durchgeführt wird. Nach zwei Monaten wird sie wieder demontiert. Die Resultatauswertung wird das weitere Vorgehen bei Sanierungen von Bahnübergängen beeinflussen.
Zur Sicherung der Verkehrsbeziehung zwischen Strasse und Schiene gibt es verschiedene Lösungen: Bahnübergänge können ohne Ersatz oder mit einer Über- oder Unterführung aufgehoben werden. Diese Trennung der Verkehrsträger gewährt eine hundertprozentige Sichehrheit. Eine Sicherung ist auch mit einer Schranken- oder bei wenig Verkehr mit einer Blinklichtanlage möglich. Schranken- und Blinklichtanlagen kosten in der Regel mehrere hunderttausend Franken. Insbesondere bei wenig benutzten Übergängen verhindern die hohen Kosten eine entsprechende Lösung. Die Suche nach kostengünstige Sicherungslösungen für wenig benützte Bahnübergänge ist deshalb gerechtfertigt.
Lösungsansatz
An einer herkömmlichen Schranken- und Blinklichtanlage entstehen hohe Kosten von der für den Benützer nicht sichtbaren Einbindung in die vollautomatische Bahnsicherungsanlage.
Eine kostengünstige Sicherungslösung muss deshalb auf die Einbindung in die Bahnsicherungsanlage verzichten. Es muss aber trotzdem sichergestellt werden, dass sich auch bei einer Störung der Anlage der Benützer auf den angezeigten Zustand verlassen kann.
Nach den heutigen Vorschriften darf auf eine Einbindung in die Bahnsicherungsanlage nicht verzichtet werden, was aber eben zu hohen Kosten führt. Ein Projektteam des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV) und des Bundesamtes für Verkehr (BAV) haben nach deshalb nach kostengünstigen Alternativen gesucht. Deshalb wurde die Industrie eingeladen, Vorschläge zu unterbreiten, wie eine kostengünstige, aber sichere Lösung unabhängig der bestehenden Vorschriften gefunden werden kann. Von vier Anbietern sind ebenso viele unterschiedliche Anlagen angeboten worden, die an verschiedenen Orten in der Schweiz versuchsweise getestet werden. Einer dieser Versuche findet derzeit bei der Rhätischen Bahn in Malans statt. Der Versuch und die Anlage wurden vom BAV genehmigt. Sie kostet mehrere zehntausend Franken. Dazu kommen die Kosten für die Auswertung. Die Finanzierung erfolgt durch die Industrie, das BAV und die Rhätischen Bahn.
Versuch in Malans
Die Versuchsanlage der deutschen Firma Hanning und Kahl wurde Ende Juli 2007 beim unbewachten Bahnübergang «Pumpahüsli» zwischen Landquart und Malans installiert. Der damit gesicherte Weg der Gemeinde Malans ist mit einem Fahrverbot für Motorfahrzeuge belegt und wird deshalb nur von Fussgängern, Velofahrern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen benützt. Das Verhalten der Benützer am Übergang wird mit einer Videoanlage festgehalten. Die Videoaufzeichnungen werden für die Auswertung des Versuchs verwendet; wobei der Datenschutz gewährleistet bleibt.
Funktion der Anlage
Die Anlage stellt für die Benützer des Übergangs ein normales Strassenlichtsignal dar. Ein grünes Licht bedeutet, dass kein Zug kommt, das rote Signal leuchtet wenige Sekunden vor der Zugsdurchfahrt auf. Die Anlage macht keine Rückmeldung an den Zug oder an das Fernsteuerzentrum. Bei einer Störung wechselt sie auf ein gelb blinkendes Licht. Im ungünstigsten Fall erlöschen alle Lichter und das Signal bleibt dunkel. In diesem Störungsfall gilt der Bahnübergang wie heute als unbewacht und der Benützer hat genau zu prüfen, ob sich ein Zug annähert. Die Anlage schickt im Störungsfall automatisch ein SMS an das Fernsteuerzentrum, welches umgehend die Anlage vor Ort überprüft.
Auswertung der Versuche
Die vier schweizweit durchgeführten Versuche werden anschliessend ausgewertet. Wenn die Resultate zufrieden stellend sind, müssen allerdings die heutigen Vorschriften angepasst werden. Erst dann kann mit der Realisierung von kostengünstigen Sicherungsanlagen begonnen werden. Es kann durchaus auch möglich sein, dass die definitiven Anlagen aus Elementen aller vier recht unterschiedlichen Versuchsanlagen bestehen werden.