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Vereina: RhB und Kanton setzen sich gemeinsam für Lösungen ein

Die Vereinalinie ist nun seit über zehn Jahren sehr erfolgreich in Betrieb. Die während der Planung prognostizierten Frequenzen von rund 400'000 transportierten Fahrzeugen, wurde bereits im 2009 mit rund 480'000 Fahrzeugen deutlich übertroffen. Dies ist auf der einen Seite natürlich sehr erfreulich, zeigt aber auch, dass an einzelnen Spitzentagen die Kapazitätsgrenze erreicht, respektive überschritten wird. 2009 ist es im Raum Klosters-Davos deshalb zweimal zu einem Stau gekommen, welcher sich bis auf die Umfahrungsstrasse von Klosters ausdehnte und sich damit auch auf den Verkehr Richtung Davos ausgewirkt hat. Die Gemeinden Davos und Klosters sind deshalb an die Rhätische Bahn und den Kanton Graubünden gelangt, um Massnahmen gegen diese Entwicklung zu ergreifen. Anlässlich einer gemeinsamen Sitzung zwischen den Gemeinden Davos und Klosters, der Verkehrspolizei, dem Astra und dem Tiefbauamt Graubünden und der Rhätischen Bahn wurden verschiedene Massnahmen besprochen und das weitere Vorgehen gemeinsam festgelegt.

Stauproblematik an Spitzentagen
Besonders an den «Spitzenwochenenden» im Dezember oder Februar, wenn der grosse Wechsel bei den Feriengästen im Engadin und in Livigno stattfindet, erreicht der Vereinatunnel seine Kapazitätsgrenze. Dies führt zu längeren Wartezeiten auf beiden Seiten des Tunnels. 2009 hat dies dazu geführt, dass sich das Stauende zweimal bis auf Umfahrungsstrasse von Klosters ausdehnte. Dies hat unweigerlich zu längeren Wartezeiten für Verkehrsteilnehmer geführt, welche Klosters oder Davos als Ziel hatten. Die Situation spitzt sich jeweils bei ungünstigen Wetterverhältnissen und vorübergehender Schliessung des Julierpasses deutlich zu. Der Vereina ist dann die einzige Verbindung ins Engadin.

Die Gemeinden Davos und Klosters haben deshalb die RhB und den Kanton Graubünden angeschrieben, um diese Stauproblematik mittels kurzfristigen Optimierungsmassnahmen zu verbessern. Die Federführung dieser Arbeitsgruppe liegt bei der RhB.

Massnahmen
Anfang März fand deshalb zwischen Vertretern der Gemeinden Davos und Klosters, der Verkehrspolizei, dem Tiefbauamt Graubünden, dem Astra und der Rhätischen Bahn eine Sitzung diesbezüglich statt. Alle Beteiligten sind sich einig, dass es ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen benötigt, um die Situation zu entschärfen. Gemeinsam wurden folgende drei Stossrichtungen festgelegt:

  • Optimierung der Stauräume im Raum Selfranga
  • Suche nach Optimierungsansätze im Verkehrsregime bei Stausituationen bis auf die Umfahrungsstrasse
  • Verbesserung der Kommunikation


Optimierung der Stauräume im Raum Selfranga
Der heutige Stauraum reicht für rund 400 Fahrzeuge, bzw. rund sechs Autozüge. Zurzeit wird geprüft, den Stauraum um etwa 50% oder weitere 200 Fahrzeugen zu vergrössern. Dazu müsste die heutige Ausfahrspur so umgebaut werden, dass daraus zwei Stauspuren entstehen. Gleichzeitig müsste dadurch aber talseitig eine neue Ausfahrspur gebaut werden. Weiter wird überprüft, ob der heutige Kettenmontageplatz an den Spitzenwochenenden als zusätzlicher Stauraum genutzt werden kann. Mit diesen beiden Massnahmen könnte der Stauraum von heute zwei auf neu drei Stunden vergrössert werden und damit kann das Risiko für Rückstau auf die Umfahrungsstrasse markant reduziert werden.

Festlegung des Verkehrsregimes bei einem Stau auf die Umfahrungsstrasse
Auch die Umsetzung der beschriebenen bautechnischen Massnahmen wird damit kaum verhindern, dass es an einzelnen Tagen zu keinem Rückstau auf die Umfahrungsstrasse kommt. Insbesondere bei sehr prekären Witterungsverhältnissen oder wenn der Julierpass geschlossen werden muss, steigt die Gefahr der Stauproblematik im Raum Vereinatunnel markant an. Im Rahmen der Stauplatzvergrösserung wird deshalb auch das Verkehrsregime während solcher Tage optimiert.

Verbesserung Kommunikation
Neben allen baulichen Massnahmen ist eine zeitgerechte und klare Information an alle Betroffenen sehr wichtig. Im Februar 2010 wurden die Automobilisten erstmals bereits im Raum Landquart mittels des Überkopfsignalisation auf der A13 auf den Stau im Raum Klosters aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig wurde empfohlen, Davos via Tiefencastel anzufahren. Es wird ebenfalls geprüft, ob die separaten «Vereina-Anzeiger» auf der A13 und auf der A28 in der Clus mit einer Anzeige über die Wartezeiten nachgerüstet werden können.

Nächste Schritte
Unter der Leitung der Rhätischen Bahn wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, welche die drei oben beschriebenen Massnahmen prüft und zur Umsetzung vorbereitet. Es ist das gemeinsame Ziel, dass die Realisierung der möglichen Massnahmen in den nächsten rund 8 Monaten resp. vor dem nächsten Winter ausgeführt werden können. Im Frühsommer 2010 werden sich alle Beteiligten nochmals treffen, um den Stand der verschiedenen Massnahmen abzustimmen. Der Kanton Graubünden und die Rhätische Bahn sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden über den Stand der Umsetzung der Massnahmen zu gegebener Zeit wieder informieren.

Vereina - eine Erfolgsgeschichte mit Auswirkungen
Im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme am 19.09.1999 transportierte die RhB rund 280'000 Fahrzeuge durch den Vereinatunnel. Bereits 2007 wurde die prognostizierte Grenze von 400'000 Fahrzeugen überschritten und 2009 konnte die RhB gar 480'000 Fahrzeuge zählen. Obwohl der Vereinatunnel ursprünglich ausschliesslich für Personenreisezüge und für den Transport von Personenwagen gebaut wurde, haben die Zahlen der Transporte von Reiscars und Lastwagen in den letzten Jahren ebenfalls überproportional zugenommen. Diese «Schwertransporte» wirken sich sehr direkt auch auf den Zustand des Rollmaterials aus. So mussten in den letzten Jahren die Autotransportwagen für rund CHF 10.0 Mio. instand gestellt werden. Die gesammelten Erfahrungen in den zehn Jahren seit der Inbetriebnahme haben punktuelle Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die RhB hat deshalb bereits Anfang 2009 ein Projekt gestartet, mit dem Ziel, eine umfassende Analyse der letzten 10 Jahre Vereina zu erstellen und dann sehr gezielte Optimierungsmassnahmen direkt umzusetzen. Ein wichtiger Teil dieses «Gesamtkonzepts Vereina» kommt der Verkehrsentwicklung zu. Hierzu wurden auch bereits konkretere Massnahmen in Auftrag gegeben.