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Situation Steinschlag Brusio 4
01/15/2009
Am Sonntagnachmittag, 14. Dezember 2008, haben Steinschläge die RhB-Strecke nördlich des Kreisviaduktes von Brusio erfasst. Das Bahntrassee und die Fahrleitung wurden auf einem Abschnitt von rund 150 Metern beschädigt. Unterdessen fanden vor Ort umfassende Beurteilungen der Situation statt. Die Rhätische Bahn hat in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des Amtes für Wald einen Vier-Massnahmen-Plan erarbeitet. Die komplexe Umsetzungsphase ist bereits angelaufen, um den Bahnbetrieb zwischen Poschiavo und Tirano vor Ostern wieder aufnehmen zu können. Die Kosten belaufen sich auf 3 – 4 Mio. Franken.
Zusammen mit Spezialisten wurde das Anrissgebiet beurteilt und ein Spreng- und Sicherungskonzept mit vier Massnahmen erarbeitet. Die Umsetzung des Vier-Massnahmen-Plans ist bereits angelaufen.
Der Vier-Massnahmen-Plan sieht erstens vor, dass instabile Felsmassen einzeln heruntergesprengt werden. Vorbereitungsarbeiten dazu sind bereits im Gang. Die «Sprengphase» wird gemäss Plan in sechs bis sieben Wochen abgeschlossen sein. Als zweite Massnahme wird parallel ein Überwachungs- und Alarmierungssystem aufgebaut, um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten und in Zukunft die Felsmassen in der gefährdeten Zone überwachen sowie Verschiebungen messen zu können. Drittens wird das Bahntrassee auf einer Länge von rund 200 Metern um 15 Meter talwärts verschoben. Das neue Bahntrassee dient damit auch als Schutzdamm. Viertens wird der Bereich um das Kreisviadukt zur Erhöhung der Sicherheit des Objekts situativ lokal geschützt.
Die totalen Kosten für alle Sicherungsvorkehrungen betragen voraussichtlich CHF 3 – 4 Mio. und werden von Bund, Kanton, Amt für Wald sowie der Rhätischen Bahn getragen. Dank einer lösungsorientierten und guten Zusammenarbeit zwischen der Rhätischen Bahn und dem Amt für Wald konnte so schnell eine Lösung gefunden werden. Ambitiöses Ziel ist es nun, alle Massnahmen bis Mitte April umzusetzen, sodass der Bahnbetrieb rechtzeitig zu Ostern wieder aufgenommen werden kann. Derzeit verkehren Bahnersatzbusse zwischen Poschiavo und Tirano und umgekehrt. Die Anschlüsse Bus/Bahn sind gewährleistet. Den Reisenden wird empfohlen mehr Reisezeit einzurechnen.
Das Steinschlaggebiet und das betroffene Bahntrassee sind derzeit aus Sicherheitsgründen nur durch Fachspezialisten begehbar. Eine Gefahr für Anwohner und die Kantonsstrasse besteht jedoch gemäss Experten nicht.