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RhB - Jahresergebnis 2008

Die Rhätische Bahn (RhB) kann im Geschäftsjahr 2008 auf ein erfolgreiches, wichtiges Jahr zurückblicken. Das gute Ergebnis ist deutlich geprägt durch die bis im Spätsommer herrschende generell günstige Wirtschaftslage, insbesondere auch im Tourismus, die insgesamt guten Wetterverhältnisse sowie das erfreuliche Wachstum der Frequenzen im Personen- und Autoreiseverkehr. Mit dem positiven Resultat können, wie im Vorjahr, Rückstellungen und Reserven geäufnet werden, die für die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen, insbesondere die Investitionsfolgekosten für Rollmaterialerneuerung von grosser Bedeutung sind. Der Jahresgewinn beträgt 1,7 Millionen Franken. Für das 2009 zeigt sich die RhB aufgrund der Frequenz- und Ertragsentwicklung der ersten Monate und getroffener Vorkehrungen trotz unsicherer Wirtschaftslage gedämpft zuversichtlich.

Erfolgsrechnung
Der Gesamtertrag im Personenreiseverkehr erreicht CHF 89,4 Mio. Damit können die Budgetvorgaben (+ 6,5%) und die Vorjahreswerte (+ 8,8%) deutlich übertroffen werden. Die Anzahl Reisende konnte gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent von 9,7 Millionen auf 10,7 Millionen Fahrgäste gesteigert werden. In den saisonalen Hauptverkehrszeiten ist die RhB dadurch auf einzelnen Strecken auch an ihre Sitzplatz-Kapazitätsgrenzen gelangt. Im Zuge der Überprüfung und mittelfristigen Weiterentwicklung des künftigen Angebotes wird dieser Umstand ebenfalls näher analysiert.

  • Im Einzelreiseverkehr kann sowohl prozentual als auch absolut die stärkste Zunahme verzeichnet werden. Mehrerträge in den Hauptkategorien «Billette Schweiz» und «Billette für den Ausflugsverkehr» sind hauptsächlich für das hohe Wachstum verantwortlich. Die Aktion der Raiffeisenbanken und Mehrerträge aus Tarifverbunden haben diese Entwicklung noch zusätzlich unterstützt.
  • Im Gruppenreiseverkehr werden die Budgetvorgaben knapp nicht erreicht (- 0,3%). Im Vergleich zum Vorjahr resultiert aber eine Zunahme von 8,5%. Die Einnahmen aus den «Billetten Schweiz», den Sonderfahrten und Zuschläge für den Bernina Express haben zur Ertragssteigerung gegenüber dem Vorjahr geführt.
  • Die Erträge aus Abonnementen und Pauschalfahrausweisen haben ebenfalls stark zugenommen. Aus dem Schweizer Generalabonnement fliessen der RhB gegenüber dem Vorjahr Mehreinnahmen von CHF 1,9 Mio. zu. Die Ertragssteigerung ist ebenfalls auf die erfreuliche Entwicklung bei den Verkäufen des Bündner Generalabonnements (+ 14,4%) zurückzuführen. Die Einführung des Monats-BÜGA seit Herbst 2007 hat diese Entwicklung zusätzlich unterstützt. Die Erträge aus Tageskarten sind deutlich zurückgegangen (- 20,1% gegenüber Vorjahr). Hier dürften «Hamsterkäufe» in Folge der Preiserhöhung vom Dezember 2007 eine wichtige Rolle gespielt haben.

Der Ertrag aus dem Autoreiseverkehr kann markant gesteigert werden. Die Frequenzen erreichen einen neuen Rekord mit über 470'000 beförderten Fahrzeugen. Der bisherige Höchststand aus dem Vorjahr wurde somit um 37'000 Fahrzeuge übertroffen. Auffällig ist vor allem das hohe Frequenzwachstum in den Monaten Mai bis Oktober mit über 24'000 Mehrfrequenzen. Die Auswirkungen der Preisharmonisierung für Fahrzeuge bis 3,5 t sind zudem weniger stark ins Gewicht gefallen als ursprünglich geplant.

Der Güterverkehr kann ebenfalls ein solides Jahresergebnis vorweisen. Der Umsatz liegt mit CHF 17,6 Mio. (Vorjahr CHF 16,7 Mio.) leicht über den Erwartungen. Der Preisdruck im Güterverkehrsgeschäft bleibt angesichts der Wettbewerbsintensität hoch. Dennoch kann festgestellt werden, dass der durchschnittliche Ertrag pro Tonne beförderter Güter bei allen Branchen gehalten oder sogar erhöht werden konnte.

Die Abgeltungserträge basieren auf den im Voraus mit Bund und Kanton abgeschlossenen Vereinbarungen. Im Berichtsjahr sind der RhB Mittel im Umfang von CHF 74,2 Mio. für die Infrastruktur, CHF 61,7 Mio. für die Sparte Verkehr und CHF 0,9 Mio. für den Autoverlad zugeflossen.

Der Finanzertrag ist mit CHF 6,0 Mio. besser als erwartet ausgefallen. Dies entspricht einer Zunahme von CHF 1,2 Mio. gegenüber den Vorjahr. Durch die günstigen Bedingungen an den Finanzmärkten im ersten Halbjahr konnte die verfügbare Liquidität gut angelegt werden.

Die übrigen Betriebserträge erreichen im Berichtsjahr CHF 42,0 Mio (- CHF 1,6 Mio. vs. Vorjahr). Die Vorjahreswerte können hauptsächlich bei den Leistungen für Dritte nicht erreicht werden. Der Auftragsrückgang eines Grosskunden macht sich hier bemerkbar.

Der Personalbestand reduziert sich sowohl gegenüber dem Budget (- 28 PJ) als auch dem Vorjahr (- 22 PJ) und beträgt im Jahresdurchschnitt 1'247 Personenjahre. Der Personalaufwand liegt demzufolge markant unter den Planwerten. Die schwierige Arbeitsmarktsituation und die damit verbundenen Rekrutierungsprobleme haben speziell im ersten Halbjahr 2008 zu diesem Unterbestand geführt. Die Auslagerung der Lernenden zum Ausbildungsverbund «login» wird schrittweise vollzogen. Ab Mitte 2009 werden alle Lernenden an diese Organisation angeschlossen sein.

Für den laufenden Unterhalt von Anlagen sind insgesamt CHF 23,3 Mio. aufgewendet worden. Die Budget- und Vorjahreswerte werden damit leicht überschritten. Die Mehrkosten sind hauptsächlich für den Unterhalt von Fahrzeugen angefallen.

Die Aufwendungen für den Grossunterhalt (nicht aktivierbare Investitionsaufwendungen) fallen mit CHF 14,8 Mio. deutlich über Budget und Vorjahr aus. Hier haben vor allem die ungeplanten Ereignisse beim Umbau des Tasnatunnels und das Steinschlag-Ereignis in Brusio zu markant höheren Kosten geführt.

Die übrigen wesentlichen Abweichungen im Betriebsaufwand können wie folgt kommentiert werden (jeweils im Vergleich zum Vorjahr):

  • Ausbildungskosten «login» (+ CHF 1,2 Mio.) für die Auslagerung der Lernenden zum Ausbildungsverbund.
  • Allgemeiner Aufwand Personal (CHF + 0,7 Mio.) für Weiterbildungskosten und die Fahrvergünstigung des Personals infolge schweizweiter Neuregelung.
  • Allgemeiner Aufwand Verwaltung (CHF - 1,2 Mio.): Im Vorjahr wurde die Rechnung im Zusammenhang mit einer Wertberichtigung auf einer Forderung zusätzlich belastet. Minderkosten durch die Einführung des unternehmensweiten IT-Druckerkonzeptes sowie tiefere Beratungsdienstleistungen haben ebenfalls zu dieser Einsparung geführt.
  • Versicherungskosten (CHF – 0,5 Mio.).
  • Betriebsleistungen durch Dritte (CHF + 1,0 Mio.) zum Ausgleich der Personalengpässe hauptsächlich im Geschäftsbereich Rollmaterial.
  • Energie- und Verbrauchsstoffe (+ CHF 0,4 Mio.) infolge höherer Rohstoffpreise für Diesel, Öl und Benzin.

Die Abschreibungen belaufen sich auf CHF 67,2 Mio. nach CHF 64,9 Mio. im Vorjahr. Die Zunahme ist vor allem auf den höheren Wertverzehr in der Sparte Infrastruktur infolge des Substanzerhaltungseffekts zurückzuführen. In der Sparte Verkehr führt die Inbetriebnahme von neuem Rollmaterial ebenfalls zu Mehrkosten.

Der ausgewiesene Jahresgewinn beläuft sich auf CHF 1,7 Mio. (Vorjahr CHF 1,3 Mio.). Der Überschuss wird der Ergebnisausgleichsreserve gutgeschrieben, die neu CHF 8,5 Mio. erreicht. Das hohe ordentliche Ergebnis erlaubte es auch im Jahr 2008 die für die nahe Zukunft der RhB sehr wichtigen Rückstellungen und Reserven für zukünftige Wiederbeschaffungen zu äufnen. Die Rückstellung «Startkosten Umsetzung Flottenkonzept», welche zur Finanzierung der Investitionsfolgekosten für die Flottenerneuerung gebildet wird, wurde um CHF 7,6 Mio. erhöht und erreicht per Bilanzstichtag CHF 64,5 Mio.

Bilanz
Die Bilanzsumme erreichte im Berichtsjahr CHF 1,52 Mrd. (+ CHF 67 Mio. bzw. + 4,6% gegenüber Vorjahr). Die Aktiven nehmen aufgrund der hohen Investitionstätigkeit markant zu. In den Passiven wirkt sich dieser Sachverhalt durch höhere Finanzverbindlichkeiten aus. Die Zuweisung von Rückstellungen im Berichtsjahr führt ebenfalls zu höherem Fremdkapital.

Investitionen
Die Investitionen ins Anlagevermögen belaufen sich auf CHF 165,3 Mio. (Vorjahr CHF 150,2 Mio.). Die für 2008 geplanten Investitionen können nicht vollumfänglich realisiert werden. In der Bahninfrastruktur (Sparte Infrastruktur) sind rund CHF 100 Mio. ins Anlagevermögen investiert worden. Die Zugänge betreffen vor allem die Substanzerhaltung und Erneuerung von Strecken, Tunnels und Galerien, Brücken und Viadukte sowie Stationsum- und -ausbauten. In der Sparte Verkehr sind die Mittel in Höhe von CHF 63,8 Mio. hauptsächlich für die Beschaffung und Erneuerung von Trieb- und Anhängefahrzeugen aufgewendet worden.

Die Finanzierung ist einerseits über Investitionsbeiträge von Bund und Kanton (CHF 71,4 Mio.) und andererseits mit Eigenmitteln der RhB sichergestellt worden.

Volkswirtschaftliche Bedeutung der RhB
Die RhB hat durch direkte und indirekte Wertschöpfung und als Arbeitgeberin eine unmittelbare Auswirkung auf die Volkswirtschaft Graubündens. Durch namhafte Beiträge von Bund und Kanton hat die RhB im vergangenen Jahr nicht nur die Herausforderung der Substanzerhaltung in Infrastruktur und Verkehr (v.a. Rollmaterial) wahrnehmen können, sondern es sind dadurch auch wichtige Ausgaben getätigt worden, die der nationalen und kantonalen Volkswirtschaft zugute gekommen sind. 96% der Leistungen und Lieferungen von Dritten in Höhe von fast CHF 270 Mio. sind in der Schweiz generiert worden, davon alleine 40% bzw. über CHF 100 Mio. im Kanton Graubünden. Zudem ist die RhB als bedeutende Arbeitgeberin im Kanton von grosser Wichtigkeit.

Ausblick 2009 – gedämpfter Optimismus
Die RhB ist mit dem Start ins neue Jahr trotz der Finanzkrise und der allgemein unsicheren Wirtschaftslage zufrieden und für den weiteren Verlauf des Jahres gedämpft zuversichtlich. Für die wichtigsten Ertragsgruppen und die Aufwandseite kann Folgendes festgestellt werden:

  • Im Personenverkehr liegt der kumulierte Ertrag Januar/Februar 0,4% über Budget bzw. 1,6% über Vorjahr und für das erste Quartal insgesamt wird in etwa das Vorjahresergebnis erwartet. Nach wie vor positiv entwickeln sich die Kategorien Abonnemente und Einzelreiseverkehr, unter Erwartung liegt derzeit der Gruppenreiseverkehr. Prognosen für die Entwicklung der nächsten Monaten sind nicht einfach, dennoch sollten die Budgetvorgaben eingehalten werden können. Die Sommer-Buchungszahlen für den Glacier und Bernina Express sind zurzeit noch stabil. Beim Glacier Express ist allerdings mit Annullationen aus den Märkten UK, Amerika und Asien zu rechnen. Stabiler wird die Situation für die nahen Märkte Deutschland, Italien und Schweiz eingeschätzt. Die RhB wird die Marktbearbeitung und Kooperationen in Graubünden und diesen umsatzstarken Nahmärkten verstärken. Nach den positiven Erfahrungen im Markt Italien wird neu auch ein eigenes Key Account Management für die Märkte Deutschland und Schweiz aufgebaut. Auch bei den Produkten und Angeboten sind Neuerungen und verstärkte Promotionen vorgesehen. So intensiviert die RhB die Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien und Schweiz Tourismus. Am Wochenende vom 4./5. Juli 2009 wird zudem das 100-jährige Bestehen der Strecke Davos – Filisur gefeiert. Ferner investiert die RhB in den nächsten Monaten weiter in die Verbesserung ihrer Vertriebssysteme. So ist vorgesehen, dass ab dem Sommer Bahntickets über die Homepage der RhB online erworben werden können.
  • Im Autoreiseverkehr werden die Spitzenwerte des Vorjahres im kumulierten Ertrag Januar/Februar nur leicht unterschritten (-0,3%). Das (tiefere) Monatsergebnis März ist geprägt durch die zeitliche Verschiebung der Ostertage und -ferien, die 2009 erst im April anfallen. Eine genauere Beurteilung der Wintersaison 2008/09 ist daher erst Ende April möglich.
  • Der Güterverkehr liegt in den Monaten Januar/Februar leicht über Vorjahr und Budget. Unter den Erwartungen blieb infolge schlechter Wirtschaftslage und dem Streckenunterbruch in Brusio der Holzverkehr. Das Umfeld wird als schwierig beurteilt.
  • Die Kosten bewegen sich insgesamt im Rahmen der Erwartungen und werden sehr eng überwacht. Dank vorbehaltener Positionen auf der Kostenseite ist die RhB zudem vorbereitet, auf allfällige Negativabweichungen beim Ertrag sofort reagieren zu können.