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Medienmitteilungen

Medienkonferenz «Saisonrückblick 2025 und Fokus Berninalinie» - Weiterhin erfreuliche Nachfrageentwicklung bei der RhB

Die Rhätische Bahn (RhB) verzeichnet auch dieses Jahr ein starkes Wachstum im Freizeit- und touristischen Verkehr. Bei den Personenkilometern wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 die Vorjahreswerte um 11 Prozent übertroffen. Dies führte unter anderem dazu, dass es auf der Berninalinie während der Hochsaison zu Kapazitätsengpässen kam. Anlässlich einer Medienkonferenz informierten Verwaltungsratspräsident Dr. Mario Cavigelli und RhB-Direktor Dr. Renato Fasciati über den Verlauf der Saison und zeigten auf, wie die RhB den Herausforderungen auf der Berninalinie künftig begegnen will.

Fahrgäste im Bernina Express am Bahnhof Alp Grüm

Seit 2016 erreichte die Rhätische Bahn ein dreifach höheres Wachstum als der Durchschnitt der Schweizer Bahnen. Auf der Berninalinie stieg die Anzahl Personenkilometer im Dreijahresvergleich um 71 Prozent. Diese Entwicklung freut die Verantwortlichen der RhB sehr, stellt sie aber auch vor grosse Herausforderungen. Insbesondere an Wochenenden verzeichneten Züge teilweise eine Auslastung von über 100 Prozent. Um den Ansturm zu bewältigen, war und ist das RhB-Personal entlang der gesamten Reisekette (Buchungs- und Reservationsmanagement, Bahnhofs- und Zugpersonal) ausserordentlich gefordert.

Bernina- und Glacier Express erneut auf Rekordkurs

Auch der Bernina Express legte nochmals kräftig zu, wobei dort die obligatorische Sitzplatzreservation hilft, die Nachfrage auf die Kapazität abzustimmen. Von Januar bis Oktober 2025 konnte die RhB im Bernina Express 13 Prozent mehr Reisende begrüssen als in der gleichen Zeitspanne im Vorjahr (von 369'050 auf 416'220 Fahrgäste). Verglichen mit dem «Vor-Corona»-Rekordjahr 2019 stieg die Nachfrage gar um satte 68 Prozent. Die RhB investierte auch in ihr Top-Produkt: Mit einem Soft Refit (sanfter Umbau) wurde mehr Stauraum für Gepäck geschaffen und die Innenausstattung der Panoramawagen modernisiert. Neue Holzdekore, Teppiche und Polster sowie technische Upgrades wie Steckdosen an jedem Sitzplatz sorgen für ein zeitgemässes Reiseerlebnis und die Erfüllung der Kundenerwartungen. Im Glacier Express sind die Buchungen um 8 Prozent höher als im Vorjahr und sind damit noch näher an den Kapazitätsgrenzen als 2024.

Steigerung der Pünktlichkeit trotz zahlreicher Belastungen

Trotz vielen Baustellen auf dem Streckennetz, der Langsamfahrstelle wegen des Brienzerrutsches und dem hohen Fahrgastaufkommen konnte die Pünktlichkeit der RhB-Züge von Januar bis Oktober 2025 um rund 5 Prozentpunkte auf 90.6% gesteigert werden. Auf der Hauptachse Albulalinie konnte eine Erhöhung der Pünktlichkeit um rund 4 Prozentpunkte gegenüber 2024 auf 78.7% erreicht werden. Und auch auf der Berninalinie gelang trotz der sehr hohen Auslastung eine Verbesserung der Pünktlichkeit um rund 6 Prozentpunkte gegenüber der gleichen Vorjahresperiode auf 86.6%.

Strategische Weichenstellungen für die Zukunft – Langfristplanung 2040

Die RhB-Führung zeigte den Medienschaffenden die Pläne der RhB für die Berninalinie auf. Durch die Anpassung der Infrastruktur und die Beschaffung von neuem Rollmaterial soll die Basis für den Kapazitäts- und Angebotsausbau geschaffen werden. Neue, zweispannungsfähige Halbtriebzüge sollen die bestehende Flotte am Bernina schrittweise ersetzen und zu einer markanten Qualitätssteigerung für die Fahrgäste beitragen. Auch kann damit die Sitzplatzkapazität erhöht werden. Die langfristige Angebotsplanung sieht auf der Berninalinie eine Taktverdichtung vor. Künftig sollen halbstündliche und bis zu 30 Minuten schnellere Verbindungen St. Moritz – Poschiavo – Tirano möglich sein, mit schlanken Anschlüssen nach Mailand. Zudem sollen in umgekehrter Richtung längerfristig das Puschlav und Pontresina alle zwei Stunden umsteigefreie Verbindungen nach Chur erhalten. Das touristische Angebot soll mit der Integration des Bernina Express in den Taktfahrplan und der Beschaffung von neuen Aussichtswagen aufgewertet werden. Die Planung und Umsetzung der Langfristplanung 2040 geschieht in enger Abstimmung mit den Bestellern Bund und Kanton und muss von diesen gutgeheissen und bewilligt werden. Die Arbeiten sind im Gange, und es wurden noch keine Entscheide gefällt. Ziel ist es, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, die betriebliche Effizienz zu steigern und das touristische Erlebnis auf der Berninalinie weiter zu stärken.

Fahrplananpassungen 2026 auf der Berninalinie

Ab Fahrplanwechsel vom 14. Dezember 2025 wird auf der Berninalinie im Regionalverkehr eine freiwillige Einzelplatzreservation eingeführt. Diese kann für CHF 5.00 in den Allegra-Triebzügen getätigt werden und soll zur Entlastung der Situation auf der Berninalinie beitragen. Weiter wird der Fahrplan der RegioExpress-Züge RE9 St. Moritz – Tirano – St. Moritz angepasst. Diese Anpassung geht auf Massnahmen zurück, die aufgrund von Auflagen der italienischen Sicherheits-Aufsichtsbehörde ANSFISA zur Erhöhung der Sicherheit auf der Stadtstrecke Tirano (ca. 800 m) erforderlich sind. Mit der Geschwindigkeitsreduktion in Tirano auf 15 km/h wird die gesamte Fahrplanreserve aufgebraucht und entstehen Verspätungen. Um den Fahrplan zu stabilisieren und damit Fahrgäste aus dem Puschlav in Tirano die Verbindung nach Mailand erreichen können, verkehren ab Fahrplanwechsel 2026 die zweistündlichen RE9-Züge neu ohne Halt in Campocologno (beide Fahrtrichtungen) und Li Curt (bisher in Richtung St. Moritz Halt auf Verlangen). Nebst sämtlichen Regio-Zügen (R19) halten als Ausnahme auch die RE9-Züge 1636 und 1649 wie bisher in Campocologno, es wurden jedoch die Fahrzeiten angepasst. In Campocologno und Li Curt steht als Alternative weiterhin die Buslinie 702 zur Verfügung.