Ein Uhu sitzt auf einem Fahrleitungsmasten.
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Wie wir uns für den Schutz von Uhus einsetzen

Schutz vor Stromschlägen

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von RhB Redaktion in Hinter den Kulissen

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Die Flügelspannweite eines Uhus ist eindrücklich, aber auch gefährlich. Uhus sterben, wenn sie zu nah an die Fahrleitungen kommen. Gemeinsam mit der Vogelwarte Sempach haben wir deshalb die Gefahr für Uhus reduziert.

Ein Uhu sitzt auf einem Fahrleitungsmasten.

Uhus in der Schweiz

Der Uhu (Bubo Bubo) ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 180 cm, einem Gewicht von 1,5 – 3 kg und einer Länge von 60 – 75 cm die grösste Eule weltweit. Gross, dickköpfig und mit Federohren ausgestattet, gibt er eine imposante Erscheinung ab. Obwohl er sich tagsüber gut geschützt an störungsarmen und deckungsreichen Stellen ausruht, steht er auf der Roten Liste der stark gefährdeten Tiere in der Schweiz. Im Kanton Graubünden leben zurzeit etwa 25 bis 35 Uhu-Paare. Platz hätte es für über doppelt so viele. Der Uhu-Bestand wächst jedoch nicht ausreichend. Uhus sterben zu oft an nicht natürlichen Ursachen. Rund 80% der tot aufgefundenen Uhus werden Opfer von Unfällen. Dabei sind auch die Fahrleitungsmasten der RhB ein grosser Risikofaktor.

Der Uhu ist ein sogenannter Ansitzjäger. Das heisst, er beobachtet seine Beute am liebsten von hoch oben herab. Er hält Ausschau nach Beutetieren, wie etwa Mäusen, Ratten oder Feldhasen. Dafür benutzt er häufig Fahrleitungsmasten der RhB. Das gefährliche an diesen beliebten Beobachtungsposten ist, dass die Fahrleitungen unter Strom stehen. Gerade beim An- und Abflug der Vögel kann es zu einem Erdschluss kommen und die Tiere sterben. Dies ist vor allem bei Vogelarten mit grossen Flügelspannweiten, wie dem Uhu, der Fall. 2018 starben ein Drittel der tot geborgenen Uhus an einem Erdschluss. Der Stromschlag ist in der Schweiz die häufigste, nicht natürliche Todesursache des Uhus.

Ein Fahrleitungsmasten schützt mit speziell entwickelten Abdeckungen die Uhus.

Schutz vor Stromschlägen

Bei der RhB beschäftigen wir uns seit Jahren damit, Vögel besser zu schützen. Besonders stark gefährdet sind die grossen Uhus, welche durch die Verkabelung der Landschaft und der stetig wachsenden Verkehrsauslastung hohe Verluste erleiden. Gemeinsam mit der Vogelwarte Sempach haben wir verschiedene Fotofallen aufgestellt, um zu beobachten, wo genau die Uhus auf den Masten landen, um gefährliche Stellen zu identifizieren. Anschliessend haben wir mit der Vogelwarte Sempach, der SBB und dem Bundesamt für Verkehr, neue Richtlinien und Vorgaben für den Vogelschutz bei Fahrleitungsanlagen entwickelt. Aus diesen Richtlinien geht unter anderem folgende Massnahme hervor:

Schutz durch Abdeckungen und Isolationen: Speziell entwickelte Abdeckungen rund um die Leitungen isolieren den Stromfluss und verhindern einen Erdschluss, wenn ein Vogel mit den Flügeln die Leitungen berührt. Etliche Fahrleitungsmasten wurden bereits vogelsicher saniert*. Das zahlt sich aus. Dank diesen Massnahmen konnte die Vogelwarte Sempach, unter der Zuständigkeit von David Jenny für die Region Engadin, einen Rückgang in der Sterblichkeitsrate der Uhus beobachten. *Vogelsicher sanierte Fahrleitungsmasten: Ziel 2025: 100 zusätzlich gesicherte Masten 2024: 78 Masten 2023: 140 Masten 2022: 138 Masten

Tag der Biodiversität

Anlässlich zum Tag der Biodiversität am 22. Mai 2025 hat das BAFU die Uhu-Schnutzmassnahmen der RhB beleuchtet: