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RhB – Ergebnis 2004
Trotz kleinerem Überschuss im Vergleich zum Vorjahr setzt sich der positive Trend fort. Solides Ergebnis dank erfreulicher Entwicklung der Erträge im Reiseverkehr sowie bei den übrigen Erträgen. Die über Erwartung liegende Abschreibungszunahme erhöht die Notwendigkeit der termingerechten Einführung der Bahnreform 2.
Erfolgsrechnung
Die Rhätische Bahn erzielt im Jahr 2004 bei einem Gesamtbetriebsertrag von rund CHF 250 Mio. einen Gewinn von CHF 891'000. Damit wird das Ergebnis des letzten Jahres um CHF 0.3 Mio. verfehlt. Mit dem Überschuss 2004 kann die Ergebnisausgleichsreserve wiederum geäufnet werden und erreicht neu CHF 4.1 Mio.
Vor allem folgende Faktoren haben zum positiven Resultat des Berichtsjahres beigetragen:
- Gute Entwicklung der Umsätze im Reiseverkehr, trotz schwierigem Marktumfeld.
- Markante Ertragszunahme bei den Drittleistungen der Werkstätten sowie bei den Eigenleistungen für Investitions- und Lagerrechnung.
- Konsequente Kontrolle der Personalbestände resp. gezielte Umsetzung der 2003 beschlossenen Personalmassnahmen (vorzeitige Pensionierungen).
Der deutlich über der Erwartung liegende Abschreibungszuwachs 2004 kompensiert jedoch grösstenteils diese Effekte.
Bei den Umsätzen im Reiseverkehr ist das bisher beste Ergebnis 2003, das durch wichtige Jubiläumsfestivitäten, die Ski-WM St. Moritz und den «Jahrhundertsommer» gekennzeichnet war, nochmals um CHF 0.9 Mio. (+1.1%) übertroffen worden.
Im Personenverkehr sind Einbussen bei den Einzelreisenden (-4.7%, vor allem im Segment «Ausflugsverkehr») verzeichnet worden. Bei den Expresszügen ist eine erhöhte Nachfrage festgestellt worden (vor allem Glacier Express, +10.5%). Erfreuliche Zunahmen auch bei den Erträgen mit Abonnementen und Pauschalfahrausweisen (+5.2%) sowie bei den Gruppenreisenden (+2.3%) führen letztendlich zu einer gesamthaften Steigerung der Personenverkehrserträge 2004 um 0.6%.
Der Autoverlad (Vereina und Albula) kann ebenfalls ein sehr gutes Resultat ausweisen: die Erträge sind gegenüber 2003 um 4.8% gestiegen. Am Vereina sind 398'000 Fahrzeuge verladen worden (+5.9% zum Vorjahr).
Im Güterverkehr muss ein Rückgang von 2.7% registriert werden. Hauptverantwortlich sind die rückläufigen Erträge mit der Post (-10.2%) und im Bereich Baumaterial (-11.8%). Positiv gegenüber dem Vorjahr haben sich die Kategorien Holz (+13.1%) und Kalk/Zement (+13.5%) entwickelt.
Die Abgeltungserträge basieren auf den mit Kanton und Bund vorgängig abgeschlossenen Vereinbarungen im Bereich Infrastruktur (CHF 58.1 Mio.), Verkehr (CHF 53.7 Mio.) und Autoverlad Vereina (CHF 1.3 Mio.). Gegenüber 2003 ist die Zunahme durch die schweizweite Anpassung der Vorsteuerkürzung (von 2.7% auf 3.5%) und die teilweise Berücksichtigung der Folgekostenproblematik (Substanzerhaltung) bedingt.
Der übrige Betriebsertrag erhöht sich um CHF 5.4 Mio. gegenüber 2003. Bei den Leistungen für Dritte (CHF +1.9 Mio.) spielt der einmalige Auftrag für die Montage von Zügen für die Griechische Staatsbahn im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2004 eine zentrale Rolle. Die Entwicklung bei den Erträgen aus Eigenleistungen (CHF +2.9 Mio.) entsteht dank den vielen Infrastrukturprojekten in Zusammenhang mit der Einführung von Bahn 2000 1. Etappe sowie den Refit-Fahrzeugprogrammen in den eigenen Werkstätten.
Der Personalbestand unterschreitet das Vorjahr um 20 Personenjahre. Die Reduktion betrifft sämtliche Geschäftsbereiche, wobei der grösste Teil im Produktionsbereich (Regionen) anfällt; dies primär als Folge des fahrplanbezogenen Leistungsabbaus in der Zwischensaison. Der Abbau wurde sozialverträglich, über die natürliche Fluktuation sowie vorzeitige Pensionierungen bewerkstelligt.
Der Personalaufwand reduziert sich gegenüber dem Vorjahreswert dank der Abnahme der Personenjahre (CHF -1.3 Mio.) und der tieferen Rückstellung für Personalmassnahmen 2003/04 (CHF -1.0 Mio.); dieser Vorsprung wird durch die Anpassungen gemäss Lohnsystem und durch die Gewährung einer Anerkennungsprämie an die Mitarbeiter im Herbst teilweise kompensiert.
Im Sachaufwand erhöhen sich die Kosten für die Vorsteuerkürzung als Folge der Satzanpassung (von 2.7% auf 3.5%) um CHF 1.0 Mio. Die Aufwendungen steigen auch bei den Provisionen (CHF 0.3 Mio.) und den Versicherungen (CHF 0.4 Mio.). Letztere werden durch tiefere Kosten für Selbstbehalte (CHF 0.4 Mio.) aufgefangen.
Beim Grossunterhalt sind Auflösungen von Rückstellungen von CHF 1,7 Mio. verantwortlich, dass der Vorjahreswert um CHF 1.0 Mio. unterschritten wird. Der laufende Unterhalt steigt ebenfalls deutlich an (CHF +1,9 Mio.).
Die Abschreibungen nehmen um CHF 3.0 Mio. (+6.9%) zu. Insgesamt sind Anlagenzu-gänge von rund CHF 140 Mio. gemeldet worden, bedingt durch grössere Aktivierungen der Projekte Bahn 2000 1. Etappe sowie den Ausbau Bahnhof Chur. Für Anlagen steigen die Abschreibungen um 8.5%, hauptsächlich in den Bereichen Sicherungsanlagen (+28.8%) sowie Ober- und Unterbau (+15.9% bzw. 11.8%). Bei den Fahrzeugen beträgt die Kostenzunahme 1.8%. Der Abschreibungsbedarf für Restbuchwerte bleibt mit CHF 3.7 Mio. ebenfalls sehr hoch, deutlich über den Erwartungen.
Das ausgewiesene Finanzergebnis reduziert sich um CHF 0.4 Mio. ausschliesslich als Folge der entstandenen, nicht realisierten Kursdifferenzen auf Geldanlagen in Fremd-währungen.
Das ausserordentliche Ergebnis berücksichtigt vor allem eine höhere Zuweisung an die Rückstellung für Nebengeschäfte, aufgrund des einmaligen Überschusses im Jahr 2004 (inkl. Drittleistungen und Vermarktung Lichtwellenleiter). Mehrleistungen des Personals in Zusammenhang mit den Projekten Bahn 2000 1. Etappe haben einen weiteren Abbau der Mehr- und Überzeiten verhindert; gegenüber 2003 resultiert somit ebenfalls eine Verschlechterung des ausserordentlichen Ergebnisses.
Investitionen
Die Investitionen sind wie budgetiert mit CHF 136.7 Mio. deutlich über dem Vorjahr ausgefallen (CHF +29.3 Mio. bzw. 27.3%). Im Berichtsjahr sind vor allem folgende grössere Investitionen aktiviert worden:
- Ausbau Bahnhof Chur (CHF 18.0 Mio., vor allem Stellwerk), Grüsch, Filisur und Surovas (CHF 19.4 Mio.) sowie Landquart (CHF 5.4 Mio., primär Aufnahme-/ RCC-Gebäude)
- Stromversorgung (CHF 18.0 Mio., Leitungen Landquart-Küblis und Landquart-Chur sowie Umrichter Landquart und Bever)
- Oberbauerneuerungen (CHF 13.8 Mio.)
- Aufarbeitung Unwetterschäden 2002 (CHF 13.5 Mio.)
- Fahrzeuge (CHF 14.7 Mio., Refit-Programme und geschlossene WC-Anlagen für Anhängefahrzeuge, Leitelektronik und Anzeigeelemente für Triebfahrzeuge, neue Kesselwagen sowie Dienstfahrzeuge und Dienstwagen für den Bahndienst)
Der gegenüber dem Vorjahr angestiegene Finanzierungsbedarf ist wie folgt finanziert worden:
- Bund bzw. Kanton plus CHF 13.8 Mio. bzw. CHF 1.4 Mio.; dies aufgrund von im Voraus festgelegten Beiträgen für Investitionshilfen nach Art. 56 EBG, welche im Berichtsjahr wie erwartet beansprucht worden sind (inkl. Aufholung von Rückständen, wie z.B. beim Unwetterkredit)
- Eigenmittel plus CHF 6.2 Mio. oder 21.7%; dies als Folge des höheren Bedarfes für die Oberbauerneuerung sowie für das Refit-Programm EW II, dessen Start vom 2003 ins 2004 verschoben worden ist.
- Beiträge Dritter plus CHF 7.8 Mio.; dies primär für die diversen Projekte im Zusammenhang mit Unwetter 2002 sowie in Landquart (Aufnahmegebäude, 2. Personenunterführung, Unterwerk).