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RhB stellt die Weichen für eine gesicherte Zukunft

Im September 2005 kündigte die Rhätische Bahn (RhB) eine Dualstrategie an, um ihre Zukunft zu sichern. Gestern nun hat der RhB-Verwaltungsrat die Umsetzungsmassnahmen verabschiedet. Eine Stärkung des Vertriebs im Reiseverkehr und die Übernahme von Aufträgen für Drittfirmen sollen für zusätzliche Einnahmen sorgen. Um die Organisation für diese Aufgaben richtig aufzustellen und Verluste zu verhindern, muss die RhB gleichzeitig die Prozesse optimieren und die Kosten senken. Dies führt zu einem Abbau von rund 145 Stellen bis Ende 2008. Damit verbunden sind maximal 40 Entlassungen. Der Verwaltungsrat will den Stellenbau so sozialverträglich wie möglich gestalten und stellt insbesondere für Frühpensionierungen wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung.

Die RhB stand vor einem Jahr am Scheideweg: Ohne konsequentes Gegensteuer hätten veränderte Marktbedingungen, Sparmassnahmen seitens der öffentlichen Hand und die interne Kostenentwicklung bis ins Jahr 2012 zu einem kumulierten Fehlbetrag von rund 101 Mio. CHF geführt. Dadurch wäre die Zukunft der Bündner Staatsbahn in der heutigen Form in Frage gestellt worden. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung entschieden deshalb, mit einer Offensivstrategie die Einnahmeseite zu stärken und gleichzeitig mit einer Prozessoptimierung die Kosten zu senken. Diese Massnahmen werden der RhB erlauben, ihre Marktposition zu verbessern und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Offensivstrategie ermöglicht Mehreinnahmen
Höhere Einnahmen sind für die RhB zentral, um ihre Finanzen langfristig im Lot halten zu können. Zum Umsatzwachstum sollen alle Geschäftsfelder beitragen:

  • Im Reiseverkehr beabsichtigt die RhB, im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zu wachsen. Dieses Ziel soll mit einem professionalisierten Marketing, einer Vertriebsoffensive sowie lokalen, nationalen und internationalen Kooperationen erreicht werden. Ein spezieller Fokus gilt dem Tourismusbereich. Die Tagestourismus-Angebote sollen ebenso gestärkt werden wie die Paradeangebote Bernina Express und Glacier Express. Neues Rollmaterial, neue Billettautomaten und ein Kundeninformationssystem werden die Attraktivität des Angebots weiter erhöhen. Der Pendlerverkehr bleibt für die RhB wichtig. Sie will dieses Segment mit Kundenbindungsaktionen verstärkt bearbeiten.
  • Im Güterverkehr strebt die Rhätische Bahn ein leichtes Wachstum an. Eine entsprechende Strategie wird momentan erarbeitet.
  • Im Autoverlad wird ein leichtes Wachstum auf Basis des bestehenden Angebots angestrebt.
  • Ein starkes Wachstum strebt die Rhätische Bahn im so genannten Drittmarktgeschäft: Die RhB-Werkstätten werden ihre Dienstleistungen, zum Beispiel Wartungsarbeiten, verstärkt auch anderen Bahnen zur Verfügung stellen. Mehreinkünfte erzielen will die Bahn zudem mit einer intensiveren Bewirtschaftung von Bahnhofimmobilien an attraktiven Lagen. Weitere Möglichkeiten für Drittmarktgeschäfte will sich die RhB mit der Schaffung eines strategischen Einkaufs für die eigene Organisation und externe Partner erschliessen.
  • In den nächsten Jahren wird die RhB die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden forcieren. Auf diese Weise sollen sie befähigt werden, aktiv zur Umsetzung der Offensivstrategie beizutragen. Mit diesen Massnahmen und der Schaffung zusätzlicher qualifizierter Stellen will die RhB ihre Attraktivität als Arbeitgeber sicherstellen.

Prozessoptimierung schafft Handlungsspielraum
Parallel zur Offensivstrategie optimiert die RhB ihre Prozesse und Abläufe. Einerseits geht es dabei darum, die Prozesse auf die neue Stossrichtung auszurichten. Anderseits strebt die Bahn an, ihre Kosten zu senken und sich so Handlungsspielraum zu schaffen. Die Geschäftsleitung, ein internes Kernteam und gegen 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit speziellem Knowhow haben die bestehenden Kernprozesses des Unternehmens mit externer Unterstützung analysiert und Soll-Prozesse definiert. Die Resultate sind dadurch breit abgestützt. Im breit angelegten Umsetzungsprogramm sind unter anderem folgende Massnahmen vorgesehen:

  • Vertrieb/Marketing wird zu einer selbstständigen Geschäftseinheit aufgewertet und erhält damit den für die Umsetzung der Offensivstrategie notwendigen Stellenwert.
  • Die Zahl der Vertriebs- und Betriebsregionen wird von acht auf vier reduziert (Churer Rheintal/Surselva, Davos/Albula, Engadin, Poschiavo).
  • Die RhB realisiert für acht heute von eigenem Personal bediente Stationen andere Lösungen: Ospizio Bernina, Untervaz und Campocologno erhalten Billettautomaten; für Davos Dorf, Küblis, Langwies, Celerina und Zuoz werden externe Stationshalter gesucht.
  • Die Betriebsunterhaltswerkstatt in Pontresina wird geschlossen.

Bei diesen Massnahmen hat die RhB auf die Präsenz in den Bündner Regionen geachtet. So unterhält sie weiterhin in jeder Region mindestens einen mit eigenem Personal bedienten Bahnhof.

Stellenabbau sozialverträglich durchführen – Sozialplan vorgesehen
Die Optimierung der Prozesse führt bis Ende 2008 über alle Hierarchiestufen, Regionen und Geschäftsbereiche hinweg zu einem Abbau von rund 145 Stellen (bei einem aktuellen Stellenplan von 1451 Vollzeitstellen). Wo immer möglich, wird die RhB diesen Schritt über vorzeitige Pensionierungen und die natürliche Fluktuation vollziehen. Aus heutiger Sicht werden Entlassungen trotzdem nicht zu umgehen sein. Die RhB geht davon aus, dass maximal 40 Kündigungen notwendig sein werden.

Der Stellenabbau erfolgt so sozialverträglich wie möglich. Der Verwaltungsrat ist bereit, insbesondere für Frühpensionierungen wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Zudem wird die RhB eng mit den Sozialpartnern kooperieren. Für die nächsten Wochen sind mit diesen und der Personalkommission vertiefte Gespräche und Verhandlungen über den Sozialplan vorgesehen.

Mitarbeitende, die ihren Arbeitsplatz verlieren, werden bei der beruflichen Neuorientierung aktiv unterstützt und begleitet. Zu den vorgesehenen Massnahmen gehören das Einrichten einer professionellen Stellenvermittlung durch das RAV, die Vorbereitung auf Bewerbungstermine, die Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsdossiers, Persönlichkeitstests für die Standortbestimmung, die Beratung in Personalversicherungsfragen etc. Grundsätzlich wird die RhB den betroffenen Mitarbeitenden die erforderliche Zeit einräumen, um sich neu auszurichten.

Ausgeglichenes Budget
Mit den beiden Massnahmenbündeln Offensivstrategie und Prozessoptimierung leistet die RhB den innerhalb ihrer Möglichkeiten liegenden Beitrag zur Sicherung der Unternehmenszukunft. In den Jahren 2007 bis 2009 wird sie ein nahezu ausgeglichenes Budget präsentieren können. Dies verdankt sie auch dem Kanton Graubünden, der durch das Auffangen der Sparmassnahmen aus dem Entlastungsprogramm 04 des Bundes und durch die Mitfinanzierung der neuen Rollmaterialbeschaffung im Umfang von 22 Mio. CHF einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Dualstrategie leistet. Ohne diese finanzielle Unterstützung wären die zu treffenden Massnahmen noch wesentlich einschneidender ausgefallen. Für die Jahre ab 2010 besteht voraussichtlich zusätzlicher Handlungsbedarf. Prognosen zeigen, dass ab dann in der Laufenden Rechnung wieder Fehlbeträge zu erwarten sind. Um diese Entwicklung verhindern zu können, sind einerseits die Resultate der jetzt eingeleiteten Massnahmen abzuwarten. Anderseits gilt es, die politischen Diskussionen zu den Rahmenbedingungen aufmerksam zu begleiten.

Grundsätzliche Strukturprobleme bleiben
Auch wenn die RhB ihre unternehmerische Verantwortung mit der Dualstrategie wahrnimmt, bleiben die grundsätzlichen Strukturprobleme des öffentlichen Verkehrs bestehen. Einerseits fehlen die für eine nachhaltige Substanzerhaltung des Netzes einer Gebirgsbahn erforderlichen finanziellen Mittel. Anderseits haben sich in den letzten Jahren die Finanzierungsvorgaben des Bundes in der Sparte Verkehr (Abschreibungen, Zinsaufwände durch Kapitalmarktfinanzierung) verschärft. Die RhB ist deshalb nach wie vor darauf angewiesen, dass die dringend fälligen Reformen im öffentlichen Verkehr umgesetzt und die Wettbewerbsbedingungen verbessert werden. So lehnt der Verwaltungsrat die vom Bundesrat vorgeschlagenen massiven Kürzungen im Regionalverkehr entschieden ab. Diese zusätzlichen Sparmassnahmen des Bundes würden den ohnehin schwierigen Beginn der Umsetzung der verabschiedeten Strategie zusätzlich belasten.

Verantwortung für Graubünden
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der RhB sind sich bewusst, dass die beschlossenen Massnahmen für die Bahn und ihre Mitarbeitenden einen markanten Einschnitt darstellen. Sie bedauern, dass der Stellenabbau nicht zu umgehen ist. Gleichzeitig signalisiert die Umsetzung der Dualstrategie einen Neubeginn, der erlaubt, die verbleibenden Arbeitsplätze auf eine stärkere Basis zu stellen. Ihre Rolle als landesweit führende Meterspurbahn will die RhB ausbauen. Ihre Verantwortung als zweitgrösster Arbeitgeber Graubündens wird sie weiter wahrnehmen und auch längerfristig zu einer positiven volkswirtschaftlichen Entwicklung des Kantons beitragen.