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RhB baut Barrieren in Samedan ab

120 Anwohner, geladene Gäste und Medien erlebten am 16. Dezember 2011, morgens um 4.30 Uhr, die erste Fahrt der Rhätischen Bahn (RhB) durch den neuen «Tunnel» von Samedan. Der unterirdische Streckenverlauf der RhB – im Fachjargon «Tieferlegung» genannt - ermöglicht einen barrierefreien Verkehr auf der Hauptstrasse. Gleichzeitig wurden auch im Bahnhof «Barrieren» abgebaut. Neu verfügt der Bahnhof Samedan über stufenfreie und kundenfreundliche Zugänge zu den Perrons, welche nun auch den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) entsprechen. Die Gesamtkosten der Tieferlegung der RhB und des Umbaus der Publikumsanlagen im Bahnhof Samedan betragen rund 27 Millionen Franken.

«Tieferlegung RhB» - Tunnel statt Bahnübergang
Zur Aufhebung des Bahnübergangs Sper l'En wurde das Streckengleis Samedan - Celerina um ungefähr 5 m abgesenkt und in einen Tunnel eingebunden. Die Strassenführung über die Bahn wurde am Kreuzungspunkt Bahn/Strasse um 1,5 m angehoben und mündet nun dorfseitig in eine neue Kreiselanlage. Das Kernelement der «Tieferlegung RhB» ist eine 288 m lange, im Grundwasser liegende «Wanne». Im Bereich Bahntechnik wurden zwei technische Systeme eingebaut, die auf dem Netz der RhB erstmals zur Ausführung kommen: Einerseits eine Feste Fahrbahn (Gleistragplatte aus Beton) über die ganze Wannenlänge, andererseits eine Stromschiene anstelle einer konventionellen Fahrleitung im Tunnelbereich. Trotz heterogenem Baugrund und schwierigen klimatischen Verhältnissen im Engadin, konnten der Bahn- und Strassenverkehr über die ganze Bauzeit aufrechterhalten werden.

Für die Gemeinde Samedan als Bauherrin dieses Bauprojekts bedeutet die Tieferlegung der RhB und damit die Trennung von Strasse und Schiene eine markante Harmonisierung der Verkehrssituation. Die Kosten belaufen sich auf rund 18 Millionen Franken und werden von der Gemeinde, der RhB und dem Kanton getragen.

Bahnhof: Umbau Perronanlagen, Umsetzung BehiG
Seit September 2010 wurden die Perronanlagen des Bahnhofs Samedan entsprechend den Anforderungen des BehiG gezielt umgebaut. Als bedeutendster Eisenbahnknotenpunkt im Engadin verfügt der Bahnhof Samedan neu über behindertengerechte Rampen und über stufenlose Zugänge zu den Zügen. Vom Bahnhofplatz gelangen Fahrgäste entweder über die Treppe oder den Lift in die Unterführung. Der Zugang zu den beiden Mittelperrons ist über die neu erstellten Rampen und Treppen möglich. Die Perronkanten wurden erhöht, womit ein bequemer und behindertengerechter Zugang in die Bahnwagen gewährleistet ist. Mit der neuen Beleuchtung auf den Perrons und in der Unterführung, der neuen Wartekabine sowie weiteren punktuellen Anpassungen hat der Bahnhof Samedan ein modernes und kundenfreundliches Aussehen erhalten. Die Kosten für den Umbau der Perronanlagen und die Oberbauerneuerung der Hauptgleise betragen CHF 8.5 Mio.

Kein Fest für Morgenmuffel
Unter diesem Titel hat die RhB die Anwohner und die Medien zur ersten Bahnfahrt am 16. Dezember 2011 durch den «Tunnel» von Samedan eingeladen. Und rund 120 Samednerinnen und Samedner haben sich zu dieser buchstäblich erstmaligen Fahrt um 4 Uhr 30 am Bahnhof Samedan eingefunden. RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler bezeichnete in seiner Rede den Umbau des Bahnhofs Samedan als «einen weiteren Meilenstein hin zu einer modernen, leistungsfähigen und kundenfreundlichen Bahn» und Gemeindepräsident Thomas Nievergelt war die Erleichterung über die Aufhebung der Schrankenanlage anzumerken: «Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Gemeinde, Kanton und RhB dürfen wir uns endlich über die Entflechtung von Strasse und Schiene an diesem neuralgischen Verkehrsknotenpunkt freuen». Nach den Reden von Thomas Nievergelt und Stefan Engler startete das illustre Volk im Extra-Panoramazug Richtung St. Moritz. Bereits nach rund 280 Metern, am oberen Tunnelausgang, stoppte der Zug für eine eindrückliche Inszenierung. Mit dem symbolischen Durchschneiden einer Lichtbarriere besiegelten Nievergelt und Engler den offiziellen Teil der Einweihung und der Extrazug setzte seine Fahrt nach St. Moritz fort. Mit einem Frühstück im Panoramazug und einer Führung durch den Bahnhof Samedan nach der Rückfahrt endete um 6 Uhr 30 ein nicht alltäglicher Morgen für manche Samednerinnen und Samedner.