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Der Glacier Express feiert 75 Jahre

Im nächsten Jahr werden es 75 Jahre her sein, als die damaligen Bahngesellschaften Rhätische Bahn, Furka-Oberalpbahn und Brig-Visp-Zermatt Bahn den mutigen und visionären Entscheid fällten, ihre touristischen Regionen mit einem direkten Zug zu verbinden. Ein Entscheid, der zugleich die beispiellose Erfolgsgeschichte des Glacier Express einleitete. Und die Bahnen planen gleich weiter: 2006 wird ein komplett neuer Glacier Express zwischen St. Moritz und Zermatt auf die Schienen gestellt.

«Am 26. Juni 1930 konnte die Jungfernfahrt des ersten durchgehenden Schnellzuges von St. Moritz nach Zermatt, des verheissungsvollen Glacier Express, gefeiert werden. Die in diesen neuen Zug gesetzten Hoffnungen wurden erfüllt. Auch für die gesamte Schweiz-Werbung ist der Glacier Express heute ein Volltreffer…» Dieses Zitat aus dem Geschäftsbericht der Rhätischen Bahn (RhB) aus dem Jahr 1930 unterstreicht die Visionen und die Art der «Produktekommunikation» der damaligen Marketingspezialisten.

Orient Express, Blue Train, Bernina Express, Glacier Express …
Heute ist der Glacier Express nicht mehr aus dem touristischen Angebot der Schweiz weg zudenken. Er gehört, zusammen mit dem Bernina Express, zu den bekanntesten touristischen Marken der Schweiz. Weltweit wird er im gleichen Atemzug wie etwa der Orient Express oder der Blue Train genannt. Längst haben auch die Tourismusorganisationen den Wert, beziehungsweise die Wertschöpfung dieses einzigartigen Zuges erkannt. Gegen 250'000 Fahrgäste geniessen jährlich die rund 8-stündige Fahrt - oder einen Teil davon - quer durch die Alpen vom Matterhorn zum Berninamassiv oder umgekehrt. Diese hohen Frequenzen wurden allerdings erst mit der Eröffnung des Furka-Basistunnels im Jahr 1982 und der damit ganzjährigen Verbindung möglich. Der Grossteil dieser Gäste verbindet die Erlebnisfahrt mit einem Aufenthalt in den berühmten Tourismusmetropolen St. Moritz, Davos und Zermatt. Es sind jedoch nicht nur die Ausgangs- und Endpunkte, die bei einer Fahrt mit dem Glacier Express als Erinnerung haften bleibt; es ist vielmehr die Reise selbst, die für viele im Zentrum steht, ganz nach dem Motto: Die Reise ist das Ziel.

Diese Reise ist die Kombination einer einzigartigen Gebirgslandschaft vom Matterhorn durch das liebliche Goms und über den höchsten Punkt der Reise, den 2053 Meter hohen Oberalppass, bis zur Rheinschlucht, dem «Grand Canyon» der Schweiz und zum Endpunkt im Oberengadin. Diese einmalige Landschaft, verbunden mit eisenbahntechnischen Meisterleistungen der Zahnradbahn, den weltberühmten Kunstbauten mit Kehrtunnels und turmhohen Viadukten im Albulatal oder dem Landwasserviadukt, dem Wahrzeichen dieser Linie, bietet für jeden Fahrgast eine Fülle an unvergesslichen Eindrücken. Kein Wunder, wird zur Zeit geprüft, die Albulalinie in die «liste indicative» als Weltkulturerbe der Unesco aufzunehmen.

Das Gästesegment des heutigen Glacier Express ist multikulturell: der grösste Anteil der Gruppenreisen stammt mit 50 Prozent aus Deutschland, gefolgt von Asien (Japan, Taiwan, Korea) mit 30%. Die restlichen 20% teilen sich verschiedene europäische Länder und Nordamerika. Bei den Einzelreisen findet man die Schweizer Gäste mit 30 Prozent auf dem zweiten Platz hinter Deutschland mit 40% und vor Asien mit 20%.

2005 – 75 Jahre Glacier Express …
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im nächsten Jahr feiern die beteiligten Bahnen Rhätische Bahn und Matterhorn Gotthardbahn zusammen mit ihren touristischen Partnern Schweiz Tourismus, Graubünden Ferien, Wallis Tourismus, Kurverein St. Moritz und Zermatt Tourismus «ihren» berühmten Zug. Nebst den regulären Glacier Express Zügen werden im nächsten Sommer zahlreiche Jubiläumsangebote für Aufsehen sorgen. So werden beispielsweise jeweils samstags vom 18. Juni bis 16. Oktober 2005 Panoramazüge und Nostalgiezüge als «Jubiläumszüge» zwischen St. Moritz und Zermatt eingesetzt. Gleichzeitig dient das Jubiläumsjahr auch bereits zu Neupositionierung des komplett neuen Glacier Express im Jahr 2006.

…und neuer Glacier Express 2006
Nach den Rekordfrequenzen mit über 250'000 Fahrgästen im Jahr 2000, registrierte der Glacier Express in den letzten Jahren rückläufige Zahlen, allein im Jahr 2003 sanken die Frequenzen um 7 Prozent. Globale Ereignisse wie Sars oder Irak-Krieg sowie negative wirtschaftliche Situationen waren bei der Nachfrage aus den Fernmärkten spürbar. Gründe für diesen Rückgang sind jedoch auch in der Produktequalität zu suchen: Die rund 15-jährigen Panoramawagen und vor allem die weiteren gewöhnlichen Wagen erfüllen die Erwartungen des heutigen Fahrgastes nicht mehr. Ernst Bachmann, RhB-Vizedirektor: «Bei einem touristischen Angebot mit dieser Reputation erwartet der Kunde eine entsprechende Leistung. Diese wird mit dem neuen Glacier Express geboten». Die neuen Panoramawagen sind grosszügiger konzipiert und bieten daher auch merklich mehr Reisekomfort. Zudem erwartet den Fahrgast ein neues Betriebs-, Angebots- und Verpflegungskonzept. So wird die frisch zubereitete Mahlzeit am Sitzplatz serviert. Die Bahnen RhB und MGB haben vier neue Glacier Express Kompositionen bestellt, die ab 2006 in einem auffälligen Innen- und Aussendesign die zwei Tourismusmetropolen St. Moritz und Zermatt verbinden werden. Erste Zeichen deuten darauf hin, dass der mit Spannung erwartete neue Glacier Express zeitgemäße und deutliche Impulse in den Reisemärkten auslösen wird.