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RhB-Autoverlad Vereina und Albula

Die Rhätische Bahn (RhB) blickt auf bald 11 erfolgreiche Betriebsjahre am Vereina zurück. Im Rahmen eines Gesamtkonzepts führen nun die gesammelten Erfahrungen zu gewissen Anpassungen im Autoverlad. Unter anderem werden dabei Verbesserungen im Bereich des Stauraums und eine effiziente Verkehrsregelung angestrebt. Auch die Kundenbetreuung vor Ort sowie das Catering bilden Teil des Gesamtkonzepts. Erstmals seit Eröffnung wird auch das Tarifsystem angepasst. Moderate Erhöhungen beim Individualverkehr sowie Anpassungen der Preisstruktur beim LKW-Verlad werden ab 1. Dezember 2010 umgesetzt. Der Autoverlad auf der Albulastrecke wird nach der Wintersaison 2010/11 aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Gutes Betriebs- und Tarifsystem belohnt
Die Vereinalinie ist für die ganze Region Unterengadin und Val Müstair eine Erfolgsgeschichte. Die Frequenzen beim Autoverlad haben seit dem Eröffnungsjahr 2000 (300'000 verladene Fahrzeuge) bis 2009 (480'000) um rund 60% zugenommen. Diese erfreuliche Entwicklung ist nicht zuletzt das Resultat eines offensiven Betriebskonzepts mit ganzjährigem Halbstundentakt als Basisangebot sowie einer klaren und kundenfreundlichen Tarifstruktur.

Der Erfolg hat seinen Preis
Diese erfreuliche Entwicklung hat auch eine Kehrseite. So sind bereits nach gut 10 Jahren deutliche Abnutzungserscheinungen im Bereich Infrastruktur und Rollmaterial erkennbar. Die Autotransportwagen mussten bereits umfassend revidiert werden. Auch die Stauräume im Bereich der Verladestationen Selfranga und Sagliains stossen an einzelnen Spitzentagen an ihre Grenzen. Verschiedene Massnahmen zur Verbesserung der Situation im Bereich Infrastruktur und Rollmaterial wurden laufend umgesetzt, weitere wurden definiert und werden folgen. Der erfolgreiche Betrieb beim Autoverlad hat zudem zur Folge, dass die RhB ab 2010 keine Abgeltungen vom Bund für dessen Betrieb erhält.

Neue Tarifgestaltung ab 1. Dezember 2010
Seit der Eröffnung der Vereinalinie vor bald 11 Jahren sind die Verladepreise weder erhöht noch der der Teuerung angepasst worden. De Facto wurden die Tarife aufgrund der Harmonisierung bei den Verladepreisen für Lieferwagen sogar gesenkt. Um den Autoverlad Vereina auch in Zukunft erfolgreich betreiben zu können, wurde die Preisgestaltung übergeprüft. Ab 1. Dezember 2010 wird der Verladepreis für Personenwagen bis maximal 9 Sitzplätzen um moderate ein (Winter) bis zwei (Sommer) Franken angehoben. Die Verladepreise für Autobusse und Lastwagen erfahren für die Wintersaison keine Änderungen. Hingegen werden die Sommertarife für diese Kategorien proportional an die Winterpreise angegliedert. Diese Massnahme erfolgte auch in Hinblick auf die Alternativrouten für LKW’s im Sommer. Hintergrund dieser Anpassungen beim Schwerverkehr sind zudem die veränderten Gewichtslimiten seit der Betriebsaufnahme 1999. Diese belasten das System übermässig und beeinträchtigen überdies das Verladeprozedere und den Rangieraufwand erheblich.

Mit den eingeleiteten Tarifmassnahmen erhofft sich die RhB einen selbsttragenden Betrieb, um die Finanzierung anstehender Massnahmen sicher zu stellen. Der Vergleich zu den übrigen vergleichbaren Anbietern von Autotransporten, Matterhorn Gotthardbahn (MGB) und Bern-Lötschberg-Simplonbahn (BLS) belegt, dass die Verladepreise für LKW’s am Vereina auch mit den angepassten Sommertarifen noch günstiger sind. Die attraktive Rabattierung der Verladepreise werden generell beibehalten: Vielfahrer sowie Einheimische und Gäste profitieren auch in Zukunft von bis zu 35% ermässigten Verladepreisen.

Autoverlad Albula wird eingestellt
Nach der Wintersaison 2010/11 wird der Autoverlad auf der Albulastrecke zwischen Thusis und Samedan aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Seit der Aufnahme des Autoverlads auf der Vereinalinie hat die RhB die Entwicklung der Verlade-Nachfrage auf der Albulalinie laufend verfolgt. Die Verladefrequenzen auf der Albulalinie mit etwa 1’700 Fahrzeugen pro Jahr entsprechen in etwa denjenigen eines durchschnittlichen Tages auf der Vereinalinie. Die Nachfrage auf der Albulalinie ist zudem sehr stark abhängig vom Strassenzustand auf der Julierpassstrasse.

Auch betriebliche Gründe führen zur Einstellung dieses Angebots: Die bevorstehenden Umbauten der Bahnhöfe Samedan und St. Moritz führen zu Engpässen in Bezug auf die Gleisfläche. Während dieser Zeit werden auch die Verladegleise in Samedan für den regulären Bahnbetrieb benötigt. Der Bau gleichwertiger Ersatzgleise und Verladeeinrichtungen würde Kosten von rund fünf Millionen Franken verursachen.

Ein weiterer Grund für die Aufhebung des Autotransports auf der Albulalinie ist deren starke Belegung während der Wintersaison: Zur Entlastung der Regio-Expresszüge Chur – St. Moritz von Gästen der Schlittelbahn, werden stündlich zwei Schlittelzüge zwischen Bergün und Preda eingesetzt. Damit bietet die RhB den Fahrgästen auf der Linie Chur – St. Moritz einen besseren Service. Dieses Zusatzangebot führt zu einer Totalauslastung der einspurigen Albulalinie mit Reisezügen; für Autoextrazüge bestehen daher keine Kapazitäten.

Zudem weist das bestehende Rollmaterial erhebliche Mängel auf. In den nächsten Jahren würden umfangreiche und kostspielige Revisionen der Autotransportwagen anstehen. Diese Investitionen stehen in keinem Verhältnis zu den erwirtschafteten Erträgen aus diesem Verkehr.