Drei neue Stahlbrücken im Oberengadin

Im Oberengadin zwischen Samedan und Pontresina sind drei bauähnliche Stahlbrücken in die Jahre gekommen und müssen deshalb umfassend erneuert werden. Die Rhätische Bahn (RhB) hat dazu einen Projektwettbewerb durchgeführt. Das Gewinnerteam wurde am Montagabend, 19. August 2019, anlässlich der Vernissage zur Ausstellung der neun eingereichten Projekte an der HTW in Chur bekannt gegeben. Das Gewinnerteam kommt aus Chur.

Die Innbrücke Samedan, die Binnenkanalbrücke Samedan sowie die Flazbachbrücke bei Punt Muragl der RhB sind drei bauähnliche Stahlbrücken, die zwischen 90 und 110 Jahre alt sind. Sie bestehen aus stählernen Trogbrücken mit seitlichen Fachwerkträgern und offener Fahrbahn und haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Für den Ersatz dieser drei Brücken hat die RhB einen selektiven, anonymen Projektwettbewerb durchgeführt. Im Wettbewerb integriert wurden auch eine Weg- und eine Loipenunterführung. Die neun anlässlich des Wettbewerbs eingereichten Projekte werden derzeit an der HTW in Chur ausgestellt. Das Siegerprojekt ist ein wirtschaftlich günstiges Projekt und fügt sich zurückhaltend in die Umgebung ein. Es wurde durch die Ingenieurgemeinschaft Casutt Wyrsch Zwicky AG / Chitvanni + Wille GmbH, Chur, ausgearbeitet und trägt den Titel «Lingia cotschna». 

Bauwerke von hoher technischer und architektonischer Qualität

Die Bahnlinie von Samedan nach Pontresina ist Bestandteil des UNESCO Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina». Auf dieser Geraden entstanden Kunstbauten, die eine bedeutende Innovation der technischen Entwicklung des frühen 20. Jahrhunderts widerspiegelten. Mit den fünf Ersatzneubauten auf diesem Abschnitt in der Kernzone des UNESCO Welterbes sollten deshalb wiederum Bauwerke von aktuell hoher technischer und architektonischer Qualität mit einer sehr guten Einbindung in die Landschaft entstehen. «Das Gewinnerprojekt «Lingia cotschna» ist ein zeitgemässer Eingriff in etwas, was vorher dagewesen ist. Die zweckmässigen Brücken mit pragmatischen Ansätzen sind wohlgestaltet und entsprechen so dem Wesenszug der RhB», so Karl Baumann, Leiter Kunstbauten der RhB. «Lingia cotschna» kostet rund 6 Millionen Schweizer Franken und deren Ausführung ist für die Jahre 2021-22 vorgesehen. 

Die Ausstellung zu den neun eingegangenen Projekten kann in der Aula der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) an der Pulvermühlestrasse 57 in Chur vom 20. bis 30. August 2019, von Montag bis Freitag, 8 bis 19 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.