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Am Montagabend, 13. Juni 1910 begann das Naturereignis, das sich wenige Tage später als Hochwasserkatastrophe herausstellen sollte: Vom Himmel prasselten sintflutartige Regenfälle, die fast ununterbrochen bis Mittwochvormittag andauerten. In den Bergen wehte der Föhn, der die Schneemassen zum Schmelzen brachte, was die Wildbäche zu reissenden Flüssen anschwellen liess. 

In der Folge wälzten sich in den Seitenbächen grosse Mengen Holz, Steine und Schutt zu Tal und die sonst so harmlose Landquart schwoll von Stunde zu Stunde an. Alle Anstrengungen, die Wucht der Schlamm- und Wasserwogen mit Baumstämmen etwas zu bremsen, wurden schliesslich zunichte gemacht… Der Schaden im Prättigau war immens: Ganze Landstriche lagen unter Wasser und alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde hinweggefegt. In den Wassermassen der Landquart schwammen Kommoden, Kinderwagen, Fässer, Tierkadaver, Hausgebälk. Überall ragten Stumpengeleise ins Nirgendwo, kilometerweise Trassee waren unterspült, das Schotterbett auf und davon. Urplötzlich war auch die Haltestelle Felsenbach kurz vor der Klus, wo sich die Wasser hindurchzwängten, von der Landkarte verschwunden. Mehrere Tage war das Prättigau nach dieser Katastrophe von der Umwelt abgeschnitten, erst am 1. August war die Strecke von Landquart nach Klosters wieder durchgehend befahrbar. Die Schäden wurden auf über eine Million Franken geschätzt, wovon rund die Hälfte wohl auf die Rhätische Bahn entfiel.

Das unverzüglich in die Wege geleitete Projekt zur Korrektur der Landquart wie auch ihrer Zuflüsse sollte eine ähnliche Katastrophe in Zukunft verhindern. Wissend, dass das wilde Wasser stets wiederkommen könnte, beschloss die Direktion der RhB im Jahre 1963 endgültig, dem Fluss zwischen Seewis-Valzeina und Malans ein Schnippchen zu schlagen und plante den 1049 Meter langen Chlus-Tunnel.

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