Langues

Les contenus ne sont pas tous disponibles dans la langue choisie. Désirez-vous découvrir le monde de la Rhätische Bahn dans son ensemble? anglais

Langues

Les contenus ne sont pas tous disponibles dans la langue choisie. Désirez-vous découvrir le monde de la Rhätische Bahn dans son ensemble? anglais

Rück – und Ausblick

04/04/2006

Die Rhätische Bahn (RhB) kann erneut auf ein erfreuliches Ergebnis zurückblicken. Der solide Jahresabschluss mit einem Überschuss von rund 900'000 Franken bei einem Gesamtbetriebsertrag von rund 250 Millionen Franken erlaubt die erneute Aufstockung der Ergebnisausgleichsreserve (auf knapp 5 Mio. Franken). Verschiedene Höhepunkte prägten die RhB im ersten Jahr unter der Leitung von Direktor Erwin Rutishauser. Medial überstrahlten die Feiern zum 75-jährigen Bestehen des Glacier Express mit entsprechenden internationalen Berichterstattungen und zahlreichen TV-Ausstrahlungen in der Schweiz und in unzähligen Ländern. Mit der Verabschiedung der strategischen Stossrichtung «Offensive 2012» wurde eine bedeutsame Weichenstellung für die künftige Ausrichtung der Unternehmung gestellt. Die für die RhB (und alle Privatbahnen) zurzeit laufende Diskussion über die Höhe der Nachfolgefinanzierung der Infrastruktursparte ab 1.1.2007 wird für die nahe Zukunft wegweisend sein.

Rückblick 2005

Ein solides Ergebnis
Die Erfolgsrechung schliesst erneut mit einem Gewinn von 879'000 Franken ab. «Eine solide Leistung, welche wiederum in einem schwierigen Umfeld erzielt wurde» kommentiert Direktor Erwin Rutishauser das erste Geschäftsjahr unter seiner Leitung. Mit diesem Überschuss kann die Ergebnisausgleichsreserve erneut geäufnet werden und erreicht neu rund 5 Millionen Franken. Der budgetierte Verkehrsertrag konnte nicht ganz erreicht werden. Im Reiseverkehr wurde die ambitionierte Zielvorgabe knapp unterschritten, das Vorjahresergebnis wurde jedoch um 2.8% klar übertroffen. Der Güterverkehr spürte das harte Umfeld und verfehlte das Ergebnis 2004 um über 4%. Als Folge der engen Kontrolle wurde der Personalbestand um insgesamt 19 Personenjahre gegenüber dem Vorjahr reduziert. Die Mehrerträge in den Bereichen Pacht und Miete, Leistungen für Investitions- und Lagerrechnung wurden durch die Mehrkosten im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Strategie «Offensive» 2012 kompensiert. Bei den Infrastrukturanlagen führte die Konzentration der personellen Ressourcen auf die zahlreichen laufenden Investitionsprojekte zu Verschiebungen von Unterhaltsarbeiten. Die Abschreibungen bewegen sich leicht über dem Budget, übertreffen jedoch das Vorjahr deutlich. Die notwendige Finanzierung der Investitionen in der Höhe von 116.5 Millionen Franken wurde wiederum sichergestellt durch Bund und Kanton (78.4 Mio.), Dritte (3 Mio.) und Eigenmittel (35.1 Mio.).

Vereina: Sättigung auf hohem Niveau
Im Berichtsjahr wurden mit dem Vereina Autoverlad insgesamt 385'585 Fahrzeuge befördert. Das entspricht einem Rückgang von 2.6% im Vergleich zum Rekordjahr 2004. Nach jährlichen Steigerungen von durchschnittlich 6.5% hat der Autoverlad Vereina erstmals seit der Eröffnung des Vereina-Tunnels stagniert. Der budgetierte Ertrag wurde dennoch leicht übertroffen.

Schwerpunkte 2005
Mit der Verabschiedung der strategischen Stossrichtung «Offensive 2012» wurde eine bedeutsame Weichenstellung für die künftige Ausrichtung des Unternehmens gestellt. Die RhB wird ihre Markt- und Kundenorientierung verstärken, entsprechende Angebote ausarbeiten und sich als zukunftsorientierte Bahn positionieren. Im gleichen Schritt wird die Substanzerhaltung sichergestellt sowie das Rollmaterial modernisiert und den Kundenbedürfnissen angepasst. Neues Wagenmaterial soll die Attraktivität der RhB weiter stärken. Mit dem durch den Verwaltungsrat verabschiedeten Konzept Flottenpolitik konnte ein wegweisender Schritt in Richtung Marktorientierung und Modernität vorgenommen werden. Im Geschäftsjahr wurden neue Panoramawagen für den Bernina Express und den Glacier Express der RhB übergeben. Zusätzlich zur Umsetzung dieser Offensiv-Strategie beabsichtigt die RhB, mit einem Fitnesspgrogramm die prognostizierten Verluste der kommenden Jahre abzufedern. Das initiierte Fitnessprogramm schafft der RhB den notwendigen unternehmerischen Handlungsspielraum für die gewählte strategische Stossrichtung.

Unbestrittener Höhepunkt des Jahres 2005 war das 75-Jahre-Jubiläum des Glacier Express. Zum Auftakt dieser Feieren trafen sich die Partnerbahnen MGB und RhB mit ihren «Glacier Expresslokomotiven auf dem höchsten Punkt der Strecke, dem Oberalppass. Weitere Höhepunkte bildeten im Juni die grosse Medienreise mit rund 140 Spitzenjournalisten aus der ganzen Welt und im September eine Fahrt von Zermatt nach St. Moritz mit Partnern aus Politik, Tourismus, und Wirtschaft. Die Feierlichkeiten waren geprägt durch zahlreiche Medienberichte über den Glacier Express in der ganzen Welt. Allein in Deutschland wurden über 130 Millionen Medienkontakte registriert.

Im Frühjahr wurde zusammen mit Postauto Graubünden und der neuen Bahn im Vinschgau die Meran Route lanciert. Dieses neue Ausflugsangebot zog bereits im ersten Betriebsjahr Tausende von Reisenden an und soll im 2006 weiter forciert werden. Die Lancierung wurde von zahlreichen Berichten in Medien im In- und Ausland begleitet.

Im Kanton wurde eine grosse Promotion für den Bündner Ferienpass unter dem Titel RhB-Budget sowie für das Bündner Generalabonnement durchgeführt. Wichtigste Instrumente waren dafür eine Werbelok sowie eine Plakatkampagne. Entsprechend erfreulich haben sich die Verkaufszahlen dieser beiden Abos entwickelt.

Der Glacier und Bernina Express sind Vorzeigeprodukte des Schweizer Tourismus. Deshalb ist die RhB regelmässig in allen wichtigen Reisemärkten auf der ganzen Welt präsent. Eine erfreuliche Geschichte ist die Kooperation mit dem deutschen Reisekonzern Ameropa. Seit 2005 produziert dieser Touroperator einen Katalog mit dem Titel «Glacier Express und mehr». Die Reisebuchungen konnten damit im letzten Jahr um rund 30% gesteigert werden.

Zusammen mit Graubünden Ferien, St. Moritz, Davos und weiteren Destinationen wurde eine Fernmärkte-Kooperation abgeschlossen, die es ermöglicht, die Märkte Grossbritannien, USA, Japan und China gemeinsam schlagkräftig und effizient zu bearbeiten. Als erster Schritt wurde eine gemeinsame Broschüre realisiert, die verschiedene andere Informationsunterlagen ersetzt.

Die Arbeiten für das Projekt «RhB in der Kulturlandschaft Albula/Bernina - Kandidatur UNESCO-Welterbe» wurden im 2005 vorangetrieben. Für die Bearbeitung des Kandidaturdossiers konnten rund 25 Autorinnen und Autoren gewonnen. Die Kandidatur wird im Januar 2007 dem Welterbezentrum der UNESCO in Paris übergeben, so dass voraussichtlich im Sommer 2008 über eine Aufnahme der RhB und der Kulturlandschaften Albula/Bernina in die Welterbeliste entschieden wird.

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 sind in der Schweiz die Züge sowie die bezeichneten, geschlossenen Räume und Zirkulationsflächen auf Bahnhöfen rauchfrei. Damit trägt auch die RhB dem expliziten Kundenbedürfnis nach mehr Reisequalität und dem Schutz vor dem Passivrauchen Rechnung.

Lag die Pünktlichkeit im Jahr 2004 bei 86.7%, so verkehrten im Berichtsjahr bereits erfreuliche 94% aller Züge mit einer Verspätung von weniger als 4 Minuten. Diese Verbesserung ist wesentlich auf die in Betrieb gesetzten Doppelspurabschnitte und Bahnhofsausbauten in Filisur, Thusis und Schiers zurückzuführen.

Ausblicke

9. Rahmenkredit
Grosse Sorgen bereitet der RhB die Rückweisung der Bahnreform des Bundesparlaments an den Bundesrat. Damit wird die dringend benötigte Chancengleichheit und Gleichstellung der Konzessionierten Transportunternehmungen im öffentlichen Verlehr (KTU) weiter hinausgezögert. Gleichzeitig muss die Rhätische Bahn Kenntnis nehmen, dass der ausgewiesene Bedarf für die Substanzerhaltung der Infrastruktur für die Jahre 2007 bis 2010 von gesamthaft 558 Millionen Franken gemäss Botschaft des Bundesrates zum 9. Rahmenkredit um 76 Millionen Franken gekürzt werden sollen. Mit den geforderten Mitteln sind keine Angebotserweiterungen verknüpft, sondern die Mittel dienen nur einer nachhaltigen Substanzerhaltung der weitgehend über 100-jährigen Kunstbauten und Bahnanlagen. Nicht vergessen werden kann, dass rund 80% des Streckennetzes der RhB in nur ca. 10 Jahren gebaut wurde und nun als Paket zur Sanierung fällig wird. 346 der insgesamt 584 Brücken und 54 der 114 Tunnels befinden sich in einem schadhaften Zustand und müssen in den nächsten maximal 30 Jahren umfassend saniert werden. Bei 47 Brücken und 16 Tunnels muss der Zustand gar als schlecht bezeichnet werden, die eine Instandsetzung in den nächsten Jahren erfordern. Bei fehlenden Mitteln muss mit einer Gefährdung des heutigen Angebots für Einheimische, Feriengäste und Güter gerechnet werden.

Markenstrategie
Vorweg: Die Rhätische Bahn weist im Vergleich mit anderen Schweizer Erlebnis-Bahnen eine gute Position auf. Sowohl in der Schweiz als auch im benachbarten Ausland führen gemäss einer Studie der Werebeagentur Advico Young&Rubicam Produkte der Rhätischen Bahn, konkret Glacier- und Bernina Express, das Feld an. Grosse Unterschiede bestehen jedoch in den verschiedenen Märkten. So sind der Glacier- und Bernina Express international weit bekannter als die RhB. Hingegen liegt die Unternehmung RhB in der Schweiz praktisch gleichauf mit ihren Expresszügen. Quintessenz: Mit den Marken Rhätische Bahn, Glacier Express und Bernina Express werden auch in Zukunft die Märkte bearbeitet. Folglich werden die Markenauftritte konsequent auf die Unternehmensmarke RhB und die beiden Topprodukte Glacier- und Bernina Express fokussiert. Die Studie zeigt aber auch auf: Die «Kleine Rote» als Claim hat sich in den sieben Jahren nicht durchsetzen können. Sie geniesst in der Schweiz und im Ausland zu wenig Bekanntheit und wird in der künftigen Kommunikation nicht mehr verwendet werden! Anders in Italien: Die Italiener bleiben ihrem Bernina Express und dem Trenino Rosso treu! Bisherige Produkte wie Arosa Express, Engadin Star, Rail Rider oder Stiva Retica werden neu ohne eigenes Logo unter der Dachmarke RhB geführt.

Kundeninformationssystem, Flottenpolitik
Die Rhätische Bahn will als moderne, fahrgastfreundliche Bahn in die Zukunft rollen. Als wichtigen Schritt dazu ist eine Verbesserung der Fahrgastinformation auf den Stationen und an Fahrzeugen vorgesehen. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Behinderte und öffentlicher Verkehr (BoeV) konnten gleichzeitig Anzeigeschriftarten und -texte an den Fahrzeugen optimiert werden. Mit der Inbetriebnahme des neuen Glacier Express am 20. Mai 2006 wird das neue Infosystem erstmals einem grossen Publikum angeboten.

Mit der vom Verwaltungsrat im Oktober 2005 genehmigten Flottenpolitik sollen die Bedürfnisse der Fahrgäste, die Substanz des Rollmaterials und die Bedürfnisse der Gesellschaft (z.B. Behinderte) deutlich besser erfüllt und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Bis im Sommer 2007 werden sechs weitere Panoramawagen für den Bernina Express ausgeliefert. Mit dem neuen Bestand wird es dann möglich sein, vier Kompositionen zu je sechs Wagen einzusetzen. Damit können ab 2007 erstmals auch ab Tirano Panoramazüge zu attraktiven Tageszeiten angeboten werden. In der ersten Etappe sind zudem 15 Zweistrom-Triebzüge für die Berninalinie und Chur-Arosa sowie 20 behindertengerechte Multifunktionswagen für die RegioExpress-Linien geplant. Die letzten Fahrzeuge der ersten Etappe werden per Ende 2009 in Betrieb genommen. Somit kann im 2010 zeitgerecht, mit neuem Rollmaterial, das bevorstehende, wichtige Jubiläum 100 Jahre Berninalinie gefeiert werden!

Neue Billettautomaten
Auf dem Netz der Rhätischen Bahn befinden sich zurzeit zwei Typen von Billettautomaten im Einsatz. Beide entsprechen nicht mehr den heutigen Kundenbedürfnissen. Der Schlumberger-Billettautomat ist nur auf Münzbetrieb eingestellt, der Autelca-Automat akzeptiert immerhin auch 20er Banknoten. Beide Automaten sind rund 20-jährig und verfügen lediglich über ein kleines Billettsortiment. Fehlende Ersatzteile erschweren zudem die Wartung. Aus diesen Gründen hat sich die RhB entschieden, diese Automaten durch neue zu ersetzen. Diese sollen ein umfangreiches Sortiment anbieten und bedienungsfreundlich sein. So soll beispielsweise möglich sein, dass der Kunde sein Ticket sowohl bar als auch mit Kreditkarte beziehen kann. Die Ablösung der alten Billettautomaten wird in den Jahren 2007/08 erfolgen.