Durchstich beim Albulatunnel der RhB

02.10.2018

Beim Neubau des Albulatunnels der Rhätischen Bahn (RhB) erfolgte am Dienstag, 2. Oktober 2018 der Durchstich. In gut drei Jahren haben die Mineure von Preda und Spinas her die 5 860 Meter lange Tunnelstrecke zwischen dem Albulatal und dem Oberengadin ausgebrochen. Damit ist einer der grössten Meilensteine des 345 Millionen Franken-Projektes erreicht.

Kurz vor dem Mittag stieg die Mannschaft des Vortriebs Spinas durch die Öffnung im Fels und überreichte den Kollegen des Vortriebs Preda die Statue der Schutzpatronin der Tunnelbauer, die Heilige Barbara. Nach diesem bewegenden Moment und Dankesworten seitens Vertretern der RhB und der beteiligten Unternehmungen konnte auf die gemeinsam vollbrachte Leistung angestossen werden. Insgesamt wurden 250 000 m3 Gestein ausgebrochen. Das Ausbruchmaterial dient als Rohstoff für die Beton- und Schotterproduktion und wird in Preda aufbereitet. Material von ungenügender Qualität wurde über Förderbänder zur baustelleneigenen Deponie «Las Piazzettas» bei Preda transportiert und wird dort landschaftsverträglich wieder eingebaut. Der Hauptdurchstich im Albulatunnel erfolgte knapp ein Jahr nach dem ersten, «kleinen» Durchstich: Am 17. Oktober 2017 war mit dem Durchstich in die sogenannte Kaverne die heikelste Zone des Bergmassivs, die Störzone «Raibler Rauwacke» überwunden worden.

Weitere Arbeiten im Tunnel

Mit dem erfolgten Durchstich geht es nun an den Innenausbau des Tunnels: Dazu wird die letzte Schicht Spritzbeton der Tunnelauskleidung aufgetragen, die Tunnelsohle freigelegt und anschliessend der Unterbau (Bankett, Dienstweg, Entwässerung) erstellt. Ebenfalls werden die 12 Querverbindungen zwischen dem alten und dem neuen Tunnel fertiggestellt. Danach kann mit dem Gleisbau und der Verkabelung der Bahntechnik begonnen werden. Die Inbetriebnahme des neuen Albulatunnels ist im Jahr 2022 vorgesehen. Anschliessend wird der bestehende Tunnel, der durch die 12 Querverbindungen mit dem neuen Tunnel verbunden ist, zum Sicherheitstunnel umgebaut.

Umbau der Bahnhöfe Preda und Spinas

In Abstimmung mit dem Programm vom Innenausbau des Tunnels werden die beiden Bahnhöfe am Albulatunnel erneuert. Sowohl Preda als auch Spinas werden in den Jahren 2020 und 2021 auf den heutigen Stand der Technik gebracht und behindertengerecht ausgebaut. Am Bahnhof Spinas wird das Perron erhöht und verlängert. Auch die Kreuzungsstelle wird verlängert. Der Bahnhof Preda erhält ein zusätzliches, drittes Gleis, so dass der Schlittelzug-Betrieb separat auf Gleis 1 abgewickelt werden kann. Der Regelbetrieb erfolgt über die Streckengleise 2 und 3, für welche ein Mittelperron gebaut wird. Das Mittelperron wird durch eine neue Personenunterführung erschlossen. Haus- und Mittelperron werden überdacht.

Infoarena Albulatunnel in Preda: Ein Erlebnis für Gross und Klein
  • Öffnungszeiten: Bis Ende Oktober, täglich zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr.
  • Der Besuch der Infoarena ist kostenlos und erfolgt individuell.
Baustellenführungen in Preda: Am Puls des Geschehens
Führungen für Gruppen (während den Öffnungszeiten der Infoarena)
  • Täglich zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr
  • Preis: CHF 85.00 pro Führer (max. 20 Personen)
  • Dauer: 90 Minuten
  • Sprachen: Deutsch, Italienisch, Romanisch, Französisch und Englisch
  • Die Führung findet bei jeder Witterung statt.
Informationen zu den Führungen
  • Rundgang durch die Infoarena und das Baustellenareal in Preda.
  • Gutes Schuhwerk obligatorisch; wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
  • Kinder von 6-12 Jahren nur in Begleitung einer erwachsenen Person.
  • Mit Rollstuhl oder Kinderwagen ist eine Teilnahme an der Führung aufgrund der Baustellensituation leider nicht möglich.
  • Die Weisungen und Sicherheitsrichtlinien der Baustellenführer sind strikte einzuhalten
Anmeldung: Bahnmuseum Albula in Bergün unter +41 (0)81 420 00 06 oder per Mail unter albulatunnel(at)bahnmuseum-albula.ch.
Weitere Informationen zum Projekt «Neubau Albulatunnel»: www.rhb.ch/albulatunnel

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Medienmitteilung: Durchstich Albulatunnel

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