Gemeinsam mit ihren Teamkollegen begann sie, Grundlagen zu schaffen, um sämtliche Daten aufzunehmen und mögliche Konflikte zu erkennen. Und Konflikte sind in diesem Fall in erster Linie Gleisbelegungen und Fahrleitungsschaltungen: «Wenn die Person, die das Projekt leitet, einen Umbau an einem Bahnhof im Prättigau plant, dann braucht sie dazu Platz. Für das Material, für die Baufahrzeuge – und zum Bauen, idealerweise also ein gesperrtes Gleis, damit er alle Arbeiten durchführen kann. Natürlich wird grundsätzlich versucht, während der Nacht zu bauen. Aber beispielsweise vier Stunden Nachtzugspause sind für manche Arbeiten schlicht zu wenig Zeit. Und wenn nun im Prättigau ein Gleis gesperrt ist, kann während dieser Zeit kein Material nach Klosters geliefert werden. Zudem müssen wir immer darauf achten, dass das Prättigau und die Albulastrecke nicht gleichzeitig gesperrt sind, so dass die Verbindung ins Engadin nicht komplett unterbrochen ist.» Die Aufgabe von Koordination Projekte ist es, diese Art von Konflikten zu vermeiden und alles aneinander vorbeizuplanen, so dass alle Bauarbeiten möglichst optimal für alle Beteiligten und mit möglichst geringen Einbussen für die Fahrgäste durchgeführt werden können.
Ein vorgefertigtes Programm gab und gibt es bis heute nicht, somit war von Anfang an Innovation gefragt: «Mittels Excel erschufen wir Liste um Liste, um sämtliche Details erfassen, kontrollieren und visualisieren zu können. Auch heute noch wird alles ständig weiterentwickelt, das ist nach wie vor ein laufender Prozess», berichtet Nicole. Um alle Daten abbilden und weiterverarbeiten zu können, ist das Team von Koordination Projekte darauf angewiesen, von allen Projekt- und Bauleitern sämtliche Infos zu benötigten Sperrungen, Arbeiten in Nachtzugspausen und Fahrleitungsschaltungen für ihre Projekte zu bekommen. Das setzt die Kooperation aller Beteiligten voraus: «Anfänglich war es nicht ganz einfach, sämtliche Projekt- und Bauleiter, Bahnmeisterinnen, Mitarbeitende der Betriebsplanung und so weiter auf unsere Seite zu bekommen. Jeder hatte das Gefühl, wir reden ihm in seine Planung rein oder nehmen ihm die Arbeit weg. (lacht) Aber mit viel Geduld und diversen Schulungen konnten wir die Kollegen überzeugen, dass wir ihnen nur helfen und sie unterstützen wollen. Heute hören wir von allen Seiten, dass es ohne uns gar nicht mehr machbar wäre.»
2 Kommentare
Schöner Beitrag, danke Nicole!
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