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Als Mechaniker/in ist man bei der RhB für sämtliche Instandhaltungsarbeiten inklusive Reparaturen an Güter- und Dienstwagen zuständig. Klingt nach einem Männerberuf? Von wegen! Jeannette Schönholzer erzählt uns von ihrem Arbeitsalltag.
Ich arbeite als Mechanikerin in der Betriebswerkstätte der RhB in Samedan.
Für mich ist die tägliche Unregelmässigkeit normal. Ich habe keinen Tag, der dem anderen gleicht. Mal Frühschicht, mal Spätschicht, mal Pikettdienst.
Für mich gibt es nicht DIE eine Aufgabe, die ich am liebsten mache. Mir gefällt der Mix aus den verschiedenen Bereichen:
Und damit habe ich erst einen Teil meiner Arbeiten aufgezählt!
Unser Depot ist auch Standort eines Hilfswagens. Dieser kommt beispielsweise bei Entgleisungen zum Einsatz. Bisher kam es noch nicht dazu, dass ich bei einem Einsatz des Hilfswagens dabei war. Gerne würde ich meine Arbeitskolleginnen und -kollegen auch bei dieser Arbeit komplettieren und unterstützen. Natürlich ist es aber immer besser, wenn der Hilfswagen gar nicht erst gebraucht wird.
Im Engadin ist es nicht ganz einfach mit der Arbeitssuche. Und da weder Verkauf noch Gastronomie für mich in Frage kamen, habe ich mich bei der RhB beworben. Damals war die Stelle als Mechaniker/in bereits besetzt, so habe ich als Handwerkerin angefangen. Nach ein paar Monaten wurde eine Stelle als Mechaniker/in frei, ich konnte mich neu bewerben und bekam die Stelle.
Ursprünglich habe ich Schuhverkäuferin gelernt – nicht mein Traumberuf, aber handwerkliche Berufe waren damals noch nicht sehr zugänglich für Frauen. Nachdem ich ein Jahr in Zürich auf dem Beruf gearbeitet hatte, ging ich zur Armee. Dort absolvierte ich die Rekrutenschule als Trainsoldatin mit Spezialausbildung als Sprengpionierin. Über sieben Ecken bin ich danach bei den Lastwagen gelandet und bin zehn Jahre lang LKW gefahren. Dort habe ich alles, was ohne grössere Werkstatt möglich war, selbst repariert. Danach habe ich eineinhalb Jahre im Stahlwerk in Gerlafingen im Anlagebau gearbeitet und konnte so mein Wissen technisch wie auch mechanisch erweitern.
Wenn sich jemand für den Standort Samedan interessiert, würde ich sagen, es benötigt grosse Lernfähigkeit, Teamgeist, einen gewissen Biss und eine gute Prise Humor. Es sollte weder Schmutz (in allen Variationen) noch Lärm gescheut werden. Zu guter Letzt sollte man sich bewusst sein, dass wir kleinere Reparaturen auch bei extremen Minustemperaturen draussen ausführen. Die Kälte sollte nicht unterschätzt werden.
Die Natur hier oben ist mein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Sie zeigt mir immer wieder, wie klein wir und unsere angeblichen Probleme sind. Sie erdet mich jeden Tag. Zudem war und bin ich ein Wintermensch. Ich habe lieber sieben Monate Schnee als drei Monate Hitze.
Wenn es von der Schichtzeit her geht, dann fahre ich vor allem zur Arbeit, natürlich benutze ich das GA hin und wieder auch für private Ausflüge.
Überhaupt nicht. Wenn ich Zug gefahren bin, dann meistens an ein Openair. Natürlich hat sich das ein wenig gewandelt. In der Zwischenzeit lasse ich tatsächlich das Auto auch mal stehen und nutze den Zug. Als Liebhaberin würde ich mich nicht bezeichnen, eher als Interessierte. Weil ich jetzt das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachte, höre ich plötzlich, wenn die Wagen nicht sauber gekuppelt sind oder ich achte darauf, wie ein Lokführer oder eine Lokführerin fährt. Das war vorher nie der Fall.
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