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Achilles Schucan – ein Bündner Eisenbahnpionier

Die Rhätische Bahn (RhB) taufte im Rahmen des Jubiläums «100 Jahre Bever – Scuol-Tarasp» den neuen ALLEGRA-Stammnetztriebzug 3104 in Zuoz auf den Namen Achilles Schucan. Damit ehrt sie ihren ersten Direktor, der das Unternehmen während dreissig Jahren geleitet hat.

Text von Dr. Luzi Schucan, Urenkel von Achilles Schucan

Achilles Schucan wurde 1844 in Avignon geboren, wo die Eltern in alter Bündner Tradition ein Zuckerbäckerei-Geschäft betrieben. Nach Beendigung der Schulzeit im heimatlichen Zuoz und anschliessend in Ftan, Winterthur und Zürich erwarb er am Eidgenössischen Polytechnikum 1864 das Ingenieurdiplom. Die ersten Berufsjahre führten ihn ins Ausland: In Pirmasens, später in Regensburg hatte er sich zunächst um Bau und Unterhalt von Strassen und öffentlichen Gebäuden zu kümmern, konnte sich später aber ausschliesslich dem Bahnbau zuwenden.

Zurück in der Schweiz, wo nach langer Stagnation der Ausbau des Eisenbahnnetzes einen ungeahnten Aufschwung genommen hatte, kam er mit zahlreichen Projekten des Eisenbahnbaus in Kontakt: Er arbeitete unter anderem 1875 an Studien für eine Bahnverbindung von Genf nach Annemasse; die Linie ist unter der Bezeichnung CEVA (Cornavin – Eaux-Vives – Annemasse) seit 2011 im Bau und soll 2017 eröffnet werden! Während acht Jahren wirkte Achilles Schucan als Kontrollingenieur im Eidgenössischen Eisenbahndepartement, danach als Direktor der Seetalbahn.

Dann brauchte ihn sein Heimatkanton: 1888 berief Willem-Jan Holsboer den nunmehr erfahrenen Bahnfachmann als Oberingenieur und Betriebsdirektor für Bau und Betrieb der Linie Landquart - Davos. Es folgte der Aufbau eines kantonsweiten Schmalspurnetzes, welches 1913 mit der Unterengadiner Linie seine vorläufige Vollendung fand. Achilles Schucan diente der RhB bis 1909 als Oberingenieur, dann bis 1918 als Direktor. Es war ihm ein besonderes Anliegen, dass durch organische Linienführung, steinerne Bogenbrücken und Bahnhofbauten im regionalen Baustil Anliegen des Heimatschutzes bereits vor der Gründung jener Vereinigung berücksichtigt wurden. Als Bahndirektor setzte er sich auch für die Zulassung des lange Zeit verbotenen Automobilverkehrs ein, weil er die Ergänzung des Bahnbetriebs durch Postautokurse für sinnvoll hielt.

Unter den zahlreichen Ehrungen, die Achilles Schucan zuteil wurden, ragt die Ernennung zum Ehrendoktor durch das Eidgenössische Polytechnikum (heute ETH) 1913 hervor.