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Rück-, Augen-, Ausblick

Die Rhätische Bahn (RhB) schliesst das Jahr 2004 mit einem Gesamtbetriebsertrag von rund 250 Millionen Franken und einem Gewinn von 891'000 Franken ab. Eher unter den Erwartungen liegen die hochgerechneten Ergebnisse im ersten Quartal des laufenden Jahres. Das Jahr 2005 wird durch das Jubiläum 75 Jahre Glacier Express und durch besondere Aktivitäten zur Förderung des Tagesausflugverkehrs geprägt sein. Beachtliche Investitionen in Infrastrukturanlagen und Rollmaterial dienen der Substanzerhaltung und Modernisierung der RhB. Um den Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen, werden die Anzahl Raucherplätze markant reduziert.

RÜCKBLICK 2004

Ein solides Ergebnis
Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Gewinn von rund 891'000 Franken ab. «Eine solide Leistung in einem schwierigen Umfeld» bringt es Direktor Erwin Rutishauser auf den Punkt. Mit diesem Überschuss kann die Ergebnisausgleichsreserve wiederum geäufnet werden und erreicht neu 4.1 Millionen Franken. Besonders positiv wirkte sich die Entwicklung im Reiseverkehr, speziell bei den Paradezügen Bernina- und Glacier Express, aus. Auch der Autoverlad konnte auf hohem Niveau nochmals deutlich zulegen. Mit 398'000 (2003: 376'000) verladenen Fahrzeugen ist die Marke 400'000 nur sehr knapp verfehlt worden. Beim Güterverkehr musste hingegen ein Ertragsrückgang von 2.7% registriert werden. Hauptverantwortlich dafür sind die Bereiche Post- und Baumaterialtransporte. Auf der Aufwandseite zahlten sich die konsequente Kontrolle der Personalbestände und des Sachaufwandes aus. Der deutlich über Erwartung liegende Abschreibungszuwachs von 6% gegenüber dem Vorjahr erhöht die Notwendigkeit der termingerechten Einführung der Bahnreform 2.

Highlights 2004
Das vergangene Jahr stand ohne Zweifel ganz im Zeichen des Fahrplans Bahn 2000, ein Superfahrplan auch für Graubünden. Seit dem 12.12.2004 profitieren Pendler, Feriengäste, Tagesausflügler und Geschäftsreisende von einem dichteren Fahrplan, schnelleren IC-Verbindungen und damit deutlich kürzeren Reisezeiten zwischen Graubünden und dem «Unterland» – und umgekehrt! Um den Fahrplan Bahn 2000 auch «RhB-kompatibel» zu gestalten, mussten verschiedene Streckenabschnitte (Doppelspurstrecken Schiers-Grüsch, Filisur, Thusis-Sils) und Bahnhöfe (Chur, Landquart, Schiers, Filisur) in einem vorbildlichen Endspurt rechtzeitig bereit stehen. Erwin Rutishauser: «Dank des grossen Engagements aller RhB-Mitarbeitenden konnte dieses ambitiöse Projekt problemlos in Betrieb genommen werden».

Die beabsichtigte Aufnahme der Albula- und Berninastrecke als Weltkulturerbe hat Ende 2004 eine wichtige Hürde genommen: Neben weiteren vier Objekten als mögliche zukünftige Welterbestätten umfasst die vom Bundesrat verabschiedete ‚liste indicative’ für das UNESCO-Weltkulturerbe auch diese zwei Bahnstrecken mit Kulturlandschaft. Die Federführung bei der nun anstehenden Dossiererarbeitung liegt beim Kanton.

AUGENBLICK

Bewährungsproben bestanden
Einmal mehr bewies die Kleine Rote ihr Leistungspotential beim Bewältigen der grossen Frequenzen während der vergangenen Wintersaison. Die Spitzenwochenenden im Februar konnten dank guter Organisation und diverser Vorkehrungen gut bewältigt werden. Besonders der Engadiner Skimarathon wäre ohne den Einsatz der RhB in dieser Dimension nicht mehr denkbar. Auch dieses Jahr strömten wieder innerhalb von 1½ Stunden über 3'800 Wettkämpfer und Zuschauer nach St. Moritz. Auch nach dem Rennen bewährte sich das Logistikkonzept im Zielraum mit der Haltestelle S-chanf Marathon einmal mehr. Die speziell organisierten Rücktransporte vom Ziel in S-chanf ins Oberengadin oder via Vereinalinie wurden von über 8'900 Läuferinnen und Läufern benützt.

Reiseverkehr
Die Zureisefrequenzen im ersten Quartal 2005 erreichen knapp nicht die Vorjahresquoten. Die hervorragenden Schneeverhältnisse in näherer Umgebung des Grossraums Zürich (Innerschweiz, Hochybrig, Ostschweiz) wirkten sich negativ auf den Tagesausflugsverkehr Richtung Graubünden aus. Zudem befanden sich die Passstrassen mit wenigen Ausnahmen in einem guten Zustand. Gefragt sind nach wie vor die Expresszüge. Saisonbedingt hat da der Bernina Express, welcher in den ersten zwei Monaten um über 20% zulegen konnte, die Nase vorne. Zur Förderung des Tagesausflugverkehrs lanciert die RhB zusammen mit Partnern rechtzeitig auf die Sommersaison eine Werbekampagne im Raum Zürich. Dabei wird insbesondere auf das bessere An- und Abreiseangebot Bahn 2000 mit den optimalen Anschlüssen an die Ausflugszüge wie Bernina Express und Engadin Star hingewiesen.

Vereina Autoverlad
Der Vereina-Autoverlad liegt weiterhin auf Erfolgskurs; das letztjährige Rekord-Quartalsergebnis von 141'000 Fahrzeugen kann voraussichtlich nochmals um über 2% gesteigert werden.

Güterverkehr
Im Güterverkehr muss das Ergebnis des ersten Quartals als Einbruch bezeichnet werden. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist die transportierte Tonnage in den Monaten Januar bis März um 21.7% gesunken. Die Gründe für diesen massiven Rückgang sind hauptsächlich in den stark rückläufigen Zahlen in den Segmenten Holz- und Mineralöltransporte zu finden. Die weitere Entwicklung ist zur Zeit schwer zu prognostizieren; so können je nach Entwicklung der NEAT-Baustelle Sedrun in Bezug auf die erwartete Störzone die Zement- und Baustofftransporte sprunghaft ansteigen. Im Zusammenhang mit der Erhöhung der LSVA stehen noch Zusagen von Logistikunternehmen aus.

AUSBLICK 2005

Jubiläum Glacier Express
Die bevorstehende Sommer- und Herbstsaison steht ganz im Zeichen des 75-Jahr-Jubiläums des Glacier Express. Eine grosse internationale Medienreise anfangs Juni, Jubiläumsfeiern im Juni und im September sowie Publikumsfahrten von St. Moritz nach Zermatt und/oder umgekehrt mit Zugskompositionen aus allen Eisenbahnepochen während des ganzen Sommers werden das Ereignis nachhaltig prägen. Die Partnerbahnen RhB und Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) benützen diese Plattformen bereits für einen Ausblick auf den Glacier Expresszug, der im nächsten Jahr mit den neu beschafften Panoramawagen verkehren wird.

Investitionen in Infrastruktur…
Für die Modernisierung und Substanzerhaltung der Bahnanlagen werden im laufenden Jahr rund 100 Millionen in Infrastrukturobjekte investiert. Rund die Hälfte dieses Investitionsvolumens fliesst dank Vergaben an bündnerische Firmen der hiesigen Wirtschaft wieder zu. Die Modernisierung der Streckenfernsteuerungen stellt das grösste Bauvorhaben dar. Allein in die Erneuerung der Sicherungsanlagen werden 2005 rund 12.5 Millionen Franken investiert.

…und in Rollmaterial
Im Rollmaterialbereich steht die Beschaffung von vier Glacier Express-Kompositionen im Gesamtwert von über 50 Millionen Franken an, welche je zur Hälfte durch die Partnerbahnen RhB und MGB finanziert werden. Nebst der Bestellung zehn neuer Panoramawagen im Wert von 18 Millionen Franken für den Bernina Express läuft das Refit-Programm auf Hochtouren weiter. 85 der insgesamt rund 250 Fahrzeuge sind dabei bereits mit geschlossenen WC-Anlagen ausgerüstet. Zudem werden im Rahmen des Behindertengleichstellungsgesetzes laufend Wagen mit behindertengerechten Ausrüstungen ausgestattet. Fahrgastinformationsanzeigen innen und aussen, behindertengerechte WC-Ausrüstung und Rollstuhlplätze in den Panoramawagen sind Teil dieses Programms.

Pragmatismus in der Raucher- oder Nichtraucherfrage
Raucher oder Nichtraucher? Mit dieser Frage wird auch die RhB zunehmend konfrontiert. Bisher wurde die Praxis der übrigen Bahnen, insbesondere der SBB, aufmerksam verfolgt und das Angebot entsprechend laufend angepasst. Zurzeit verfügt die RhB über ein Verhältnis von rund 1/3 Raucher- und 2/3 Nichtraucherplätze beim Sitzplatzangebot. Besonders ungünstig ist das Verhältnis im 1.-Klassbereich. Im Rahmen der Refit-Aktionen wurde dieser Trend sukzessive zu Gunsten einer Erhöhung des Nichtraucheranteils angepasst.

Die Geschäftsleitung der RhB hat beschlossen, in der Frage Raucher oder Nichtraucher eine neue, pragmatische Lösung anzustreben. So werden ab 2006 sämtliche 1.-Klasswagen, Speisewagen sowie die Bernina- und Glacierexpresszüge als Nichtraucherwagen bzw. -züge verkehren. Der Entscheid für diese Variante fiel auf Grund der Vorteile in der betrieblichen und finanziellen Umsetzung. Erwin Rutishauser: «Ein emotionales und kontrovers geführtes Thema, bei dem jede Lösung auch Fragen aufwerfen wird». Das von der RhB gewählte Vorgehen trägt dem allgemeinen Trend zu reinen Nichtraucherzügen Rechnung.