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Die RhB auf dem Holzweg
04/11/2006
Die Rhätische Bahn (RhB) erschliesst den Kanton Graubünden mit einem 384 km langen Schienennetz. Jährlich geniessen rund 10 Millionen Fahrgäste Fahrten auf den einzigartigen Gebirgsstrecken und 700'000 Tonnen Güter erreichen pünktlich und (winter-) sicher ihr Ziel. Mit ausgefeilten Logistikkonzepten bietet die RhB den Güterkunden interessante Transportmöglichkeiten an. Ein flexibles Betriebskonzept und neue Güterwagen sind Voraussetzung, die grosse Transportmenge Holz für die Firma Stallinger abzuwickeln.
Der Güterverkehr ist ein wichtiges Standbein für die Rhätische Bahn, welche in diesem Transportbereich in einem harten Wettbewerb steht. Auf Grund der besonderen topografischen Bedingungen ist die RhB jedoch ein interessanter und zuverlässiger Partner für zahlreiche Güterkunden. Dank der (winter-) sicheren Vereinalinie und laufend den Kundenbedürfnissen angepasste Transportlösungen vertrauen viele Grosskunden ihre Güter der Bündner Bahn an. Mit über 20% der Gesamtbeförderungsmenge von rund 700'000 Tonnen sind die Transporte in den Bereichen Holz/Erdöl bereits heute beachtlich. Mit der erwarteten Menge von rund 80'000 bis 100'000 m3 Holztransporte für die Firma Stallinger in Domat/Ems wird dieser Anteil nochmals entscheidend beeinflusst. Nebst der neuen Gleisanlage im Werk wird sich die RhB auf diese Herausforderung speziell vorbereiten. So werden beispielsweise reine «Stallinger-Züge» nach einem genauen Wochenplan die Sägerei bedienen. RhB-eigenes Rangierpersonal wird diese Züge bis zum Übergabeort des Werkes leiten. Um den erwarteten zusätzlichen Mehrverkehr auch betrieblich bewältigen zu können, muss auch in die Fahrzeugflotte investiert werden. Die RhB sieht vor, dafür neue Flachwagen mit je einer Ladefläche von 37.5 m2 und einem Ladegewicht von 47 Tonnen zu beschaffen. Diese Fahrzeuge würden zudem mit «Containerzapfen» ausgerüstet und könnten folglich auch für den Wechselbehälterverkehr eingesetzt werden. Das anfallende Holz für Stallinger kann auf vielen Stationen verladen werden. Die entsprechenden Lagerplätze werden – in Abstimmung mit der jeweiligen Gleiskapazität auf der Station – zur Verfügung gestellt. Damit werden die Ladefristen verkürzt und dem Kunden attraktive logistische Bedingungen angeboten. RhB und Stallinger stehen in engem Kontakt und sehen den Abschluss einer Zusammenarbeitsvereinbarung vor.